Nach dem Tod eines psychisch kranken 64-Jährigen hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Berliner Polizeibeamte eingestellt. Der Schwarze Berliner Kupa Ilunga Medard Mutombo war nach einem Routineeinsatz im September letzten Jahres kollabiert und drei Wochen später in einer Klinik verstorben. Mutombos Bruder stellte Strafanzeige – nun wurde das Verfahren laut einem Bericht des RBB eingestellt.
Ein Fehlverhalten der Beamten sei „weder in vorsätzlicher noch in fahrlässiger Form“ zu erkennen gewesen, zitierte der Sender am Mittwoch aus einem Schreiben des ermittelnden Staatsanwalts. An dem Polizeieinsatz am 14. September 2022 waren insgesamt 16 Polizisten beteiligt gewesen. Ein Augenzeuge hatte ausgesagt, einer der Beamten habe sich mit dem Knie auf Mutombos Nacken gestellt. Der Fall habe ihn an den getöteten US-Amerikaner George Floyd erinnert.
Fall Medard Mutombo: Polizei weist Anschuldigungen zurück
Eigentlich sollte Mutombo, der zu diesem Zeitpunkt in einem Obdachlosenwohnheim in Berlin-Spandau lebte, am 14. September aus gesundheitlichen Gründen in eine psychiatrische Klinik gebracht werden. Doch der Transport des an Schizophrenie Erkrankten erwies sich als schwieriger als gedacht, der Einsatz eskalierte. Nach Angaben der Polizei leistete Mutombo erheblichen Widerstand. Nach einer Rangelei mit den Beamten kollabierte der laut Augenzeugen verängstigte 64-Jährige und verstarb drei Wochen später in der Berliner Charité.



