Die große russische Gasverarbeitungsanlage Orenburg hat nach einem ukrainischen Drohnenangriff die Gaslieferungen aus Kasachstan zunächst ausgesetzt. Es gebe „bislang keine Informationen zur Art der Schäden oder zum Zeitplan für die Wiederherstellung des Anlagenbetriebs“, teilte das kasachische Energieministerium laut der staatlichen kasachischen Nachrichtenagentur Kazinform mit.
Der Gouverneur der Region Orenburg, Jewgeni Solnzew, hatte einem Reuters-Bericht zufolge am Sonntag erklärt, das Werk sei teilweise beschädigt worden. Der Drohnenangriff habe in einer Werkshalle einen Brand ausgelöst.
Russland und Ukraine melden Drohnenangriffe
Die Ukraine bestätigte, eine Ölraffinerie in der Region Samara und eine Gasaufbereitungsanlage in der Region Orenburg angegriffen zu haben. „Explosionen und ein Großbrand wurden auf dem Gelände der Anlage verzeichnet“, hieß es in einer Erklärung des ukrainischen Militärs. Die Ukraine hat in den vergangenen Monaten ihre Angriffe auf russische Energieanlagen verstärkt.
Die von Gazprom betriebene Anlage in Orenburg verfügt laut Reuters über eine jährliche Verarbeitungskapazität von 45 Milliarden Kubikmetern Gas und verarbeitet Gaskondensat sowohl aus dem Öl- und Gasfeld Orenburg als auch aus dem kasachischen Karachaganak-Feld.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte auf Telegram, seine Luftabwehrkräfte hätten über Nacht 45 ukrainische Drohnen abgeschossen, darunter zwölf über der Region Samara, elf über der Region Saratow und eine über der Region Orenburg. Auch die Ukraine meldete weitere Drohnenangriffe. Russland habe „allein in dieser Woche mehr als 3270 Angriffsdrohnen, 1370 gelenkte Fliegerbomben und fast 50 Raketen verschiedener Typen gegen die Ukraine eingesetzt“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Beitrag auf X.

