Russland

Putin: Kiew hat ein Recht auf Sicherheit – aber unter einer Bedingung

Wladimir Putin sprach in einem Interview fürs Staatsfernsehen über seine aktuelle Sicht auf den Krieg in der Ukraine. Russlands Sicherheit stehe für ihn im Vordergrund.

Russlands Präsident Wladimir Putin
Russlands Präsident Wladimir PutinPool Sputnik Kremlin/AP

Die Ukraine hat nach Ansicht des russischen Präsidenten Wladimir Putin ein Recht auf die Wahrung seiner Sicherheit. Das dürfe jedoch nicht die Sicherheit Russlands gefährden, sagte Putin in einem Interview im Staatsfernsehen, das am Donnerstag der kremlnahe Berichterstatter Pawel Sarubin auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichte. Russlands Sicherheit nannte er demnach als den Grund für den Beginn des Kriegs in der Ukraine. Weiter sagte er: „Die Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato schafft eine Bedrohung für die Sicherheit Russlands.“

Die Mitgliedschaft in der Nato mache auch die Ukraine nicht sicherer, sondern führe nur zu weiteren Spannungen in der Welt, sagte der Kremlchef weiter. Die Ukraine strebt den Beitritt zur westlichen Militärallianz vor allem an, um sich vor der Bedrohung aus Russland zu schützen.

Nato-Gipfel in Vilnius: Keine Einladung zu Bündnis für die Ukraine

Beim Nato-Gipfel in Vilnius hat Kiew keine Einladung zum Bündnis erhalten. Stattdessen gab es Sicherheitsgarantien von den G7-Staaten der mächtigsten Wirtschaftsnationen. Daneben sagten die Nato-Staaten der Ukraine weitere Waffenhilfe in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion zu.

Nach Putins Angaben sind die westlichen Waffen nicht kriegsentscheidend. Allein seit Beginn der Kiewer Gegenoffensive Anfang Juni habe das russische Militär 311 ukrainische Panzer zerstört. Davon stamme mindestens ein Drittel aus westlicher Produktion, darunter auch deutsche Leopard-Kampfpanzer. Die ukrainischen Soldaten würden gar nicht mehr in westliche Panzer steigen wollen, weil diese zuerst abgeschossen würden. „Und sie brennen auch wie alle anderen, sogar besser als die Panzer aus sowjetischer Produktion – die bekannten T-72“, behauptete Putin.

Nach Angaben westlicher Militärexperten hatte Russland zu Jahresbeginn bei den Panzern noch ein Übergewicht von drei zu zwei. Zuletzt sollen sich die Zahlen jedoch angeglichen haben.