Außenministerium

Russland: Nato kehrt zurück zum Kalten Krieg – Kreml verkündet Aufrüstung

Das russische Außenministerium behauptet, der Westen hat es gezielt auf Russland abgesehen. Moskau will deshalb nun das eigene Militär aufstocken.

Der russische Präsident Wladimir Putin spricht mit dem Generalstabschef General Valery Gerasimov (li.) und dem russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu. 
Der russische Präsident Wladimir Putin spricht mit dem Generalstabschef General Valery Gerasimov (li.) und dem russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu. Pool Sputnik Kremlin

Nach dem Nato-Gipfel in Vilnius hat das russische Außenministerium der westlichen Militärallianz die Rückkehr „zu Schemen des Kalten Kriegs“ vorgeworfen. Dem Westen gehe es um den Schutz ihrer „Milliarde vor dem Rest der Menschheit“ auf der Grundlage der willkürlichen Teilung der Welt in Demokratien und Autokratien, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums von Mittwochabend. Der Westen versuche, seine globale Hegemonie zu schützen und habe sich Russland als Hauptziel seiner aggressiven Politik auserkoren, so die Kritik.

„Alles verdrehend wird Moskau der Unterminierung der globalen Energie- und Lebensmittelsicherheit beschuldigt.“ Von der strategischen Niederlage Russlands träumend baue die Nato an den russischen Grenzen offensive Waffensysteme auf und führe Manöver zum Einstudieren von Angriffen durch. Die Ukraine solle dabei als Rammbock dienen, werde deswegen mit leeren Versprechungen und Waffen gefüttert, sei für den Westen jedoch nichts weiter als „Verbrauchsmaterial“, behauptete das russische Außenministerium.

Russland will Militär und Verteidigungssystem stärken

Russland werde die Ergebnisse des Nato-Gipfels genau studieren und angesichts der erkannten Bedrohungen für die Sicherheit und Interessen des Landes reagieren. „Wir werden zusätzlich zu den beschlossenen Maßnahmen unsere militärische Organisation und das Verteidigungssystem unseres Landes weiter stärken“, heißt es.

Russland hat auch unter dem Vorwand, zur eigenen Sicherheit einen Nato-Beitritt der Ukraine verhindern zu müssen, vor mehr als 16 Monaten seinen Angriffskrieg gegen das Nachbarland begonnen, hält bis heute etwa ein Fünftel der Ukraine besetzt und beschießt täglich ukrainische Städte und Dörfer. Durch den von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Krieg sind Tausende ukrainische Zivilistinnen und Zivilisten ums Leben gekommen, Millionen auf der Flucht. Die Nato unterstützt die Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen die russische Aggression mit Waffen und Ausrüstung.