Während sich viele deutsche Firmen nach Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine aus Russland zurückgezogen und ihre Geschäftsbeziehungen kappten, hat eine Tochterfirma des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall dort weiter Profit gemacht. Auch noch Monate nach Beginn der Invasion hat das Unternehmen, das auch als Automobilzulieferer am Markt agiert, Ersatzteile für Motoren nach Russland verkauft. Letzte Bereitstellungen habe es im Juni 2022 gegeben, teilte Rheinmetall am Dienstag in Düsseldorf mit.
Hierbei habe es sich um Geschäfte im Rahmen von bestehenden Verträgen gehandelt, die abgewickelt worden seien und bei denen sich die Bereitstellungen der Ware bis in den Juni hingezogen habe, weil die behördlichen Prüf- und Genehmigungsverfahren zeitaufwendig und komplex gewesen seien. Mit den Bereitstellungen habe man Vertragsstrafen vermeiden wollen.
Rheinmetall verkaufte an russische Großhändler
Es geht um den Ersatzteilhändler MS Motorservice, der Rheinmetall gehört. Der hat zum Beispiel Kolben, Ölpumpen, Wasserpumpen und Abgasrückführungsventile im Portfolio, Nutzer waren lange Zeit auch russische Werkstätten. MS Motorservice verkaufte die Produkte nach Angaben von Rheinmetall unter anderem an russische Großhändler, die die Abholung veranlassten und die Einfuhr in den Staat übernahmen.
Im Frühjahr 2022 hatte der Rheinmetall-Vorstand erklärt, das ohnehin geringe Russlandgeschäft einzustellen. Nach Darstellung der Firma sind die Bereitstellungen der Motoren-Ersatzteile kein Widerspruch zu diesem Beschluss. Zuvor hatte der „Business Insider“ berichtet.



