Rüstung

Bundeswehr: Militärhilfe für Ukraine verschärft Mangel an Artilleriemunition

Sparmaßnahmen der Bundesregierung und Munitionslieferungen an die Ukraine haben Lücken in die Bestände gerissen. Nun können Nato-Vorgaben nicht mehr eingehalten werden.

Eine Artillerieeinheit der Ukraine: Wegen der militärischen Unterstützung fehlt es der Bundeswehr an Munition.
Eine Artillerieeinheit der Ukraine: Wegen der militärischen Unterstützung fehlt es der Bundeswehr an Munition.Vyacheslav Madiyevskyy/imago

Der Bundeswehr mangelt es laut einem Bericht des Spiegel-Magazins nach den früheren Sparrunden und der Militärhilfe für die Ukraine erheblich an Artilleriemunition. Demnach betrage „der aktuelle Bestand an Sprenggeschossen im Kaliber 155 Millimeter rund 20.000 Stück“, zitierte das Nachrichtenmagazin am Montag Unterlagen aus dem Bundesfinanzfinanzministerium.

Die Bundeswehr müsse jedoch aufgrund von Nato-Vorgaben bis 2031 einen Bestand von etwa 230.000 Stück des Munitionstyps vorhalten. Ein beschleunigter Ankauf von 155-mm-Geschossen sei „zwingend erforderlich“ und solle nun aus bestehenden Rahmenverträgen geordert werden.

Über Jahre hinweg hatten mehrere Bundesregierungen die lange bekannten Lücken in den Beständen verschiedener Munitionstypen nicht aufgefüllt. Die Militärhilfe für die Ukraine hat diesen Mangel noch einmal verschärft, heißt es. Laut einer Liste der Bundesregierung sind 23.500 Schuss 155-mm-Artilleriemunition sowie weitere 155-mm-Präzisionsmunition aus Beständen der Industrie geliefert worden. „In Vorbereitung/Durchführung“ sind derzeit weitere 26.350 Schuss Artilleriemunition im Kaliber 155 Millimeter aus Beständen der Industrie für die Ukraine.