Nach Huthi-Angriffen

Reederei Maersk will Schiffe wieder durchs Rote Meer fahren lassen

In den vergangenen Wochen waren vermehrt Schiffe durch Huthi-Rebellen angegriffen worden. Die Reederei Maersk hatte den Schiffsverkehr daraufhin gestoppt. Nun soll er wieder aufgenommen werden.

Maersk will Schiffe wieder durchs Rote Meer fahren lassen.
Maersk will Schiffe wieder durchs Rote Meer fahren lassen.Marcus Brandt/dpa

Die dänische Reederei Maersk will nach einer Pause wegen vermehrter Angriffe bald wieder Schiffe durchs Rote Meer fahren lassen. Das Unternehmen bereite sich darauf vor, Schiffen wieder die Durchfahrt zu ermöglichen, teilte Maersk am Sonntagabend mit. Am Samstag sei ihnen bestätigt worden, dass die angekündigte Sicherheitsinitiative „Operation Prosperity Guardian“ nun eingerichtet sei, um Handelsschiffen die Durchfahrt durch das Rote Meer, den Golf von Aden und den Suezkanal zu ermöglichen.

„Das ist eine sehr erfreuliche Nachricht für die gesamte Branche und die Funktionsfähigkeit des Welthandels“, teilte das Unternehmen mit. Die Sicherheit ihrer Beschäftigten habe oberste Priorität. Sie arbeiteten an Plänen, um den ersten Schiffen sobald wie möglich die Durchfahrt zu ermöglichen. Einen Zeitplan nannte das Unternehmen nicht. Noch seien sie in einem frühen Stadium.

Schiffe im Roten Meer von Huthi-Rebellen angegriffen

Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen sind vermehrt Schiffe im Roten Meer von Huthi-Rebellen angegriffen worden. Die Rebellen im Jemen werden US-Geheimdiensten zufolge von Israels Erzfeind Iran unterstützt.

Maersk hatte seine Containerschiffe Mitte Dezember angewiesen, vorübergehend nicht mehr durch das Gebiet zu fahren. Stattdessen wurden Frachter über Südafrika umgeleitet. Die Angriffe stellten eine erhebliche Bedrohung für die Seeleute dar, teilte das Unternehmen damals mit. Auch andere Reedereien haben die Route gemieden.

Die USA kündigten daraufhin an, ihre Zusammenarbeit mit Streitkräften anderer Länder in der Region zu verstärken. An der Initiative mit dem Namen „Operation Prosperity Guardian“ beteiligen sich nach US-Angaben mehrere Länder, darunter das Vereinigte Königreich, Bahrain, Kanada, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen, die Seychellen und Spanien. Sie wollen den Schutz von Handelsschiffen verbessern.

Iran weist US-Vorwürfe zu Drohnenangriff auf Schiff im Indischen Ozean zurück

Das iranische Außenministerium wies unterdessen Vorwürfe Washingtons zurück, vom Iran sei eine Drohne auf ein Schiff im Indischen Ozean Drohnen abgefeuert worden. „Wir erklären diese Behauptungen für völlig zurückgewiesen und wertlos“, sagte Außenamtssprecher Nasser Kanani am Montag. Sie zielten darauf ab, „die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit abzulenken“ und die Unterstützung der USA für Israel „zu verschleiern“.

Das US-Verteidigungsministerium in Washington hatte am Sonntag erklärt, der Chemietanker „Chem Pluto“ sei am Samstag von einer „vom Iran abgefeuerten Angriffsdrohne“ getroffen worden. Der Tanker fährt laut Pentagon unter der Flagge Liberias, gehört einem japanischen Unternehmen und wird von einem niederländischen Unternehmen betrieben.

Zuvor hatten die britischen Behörde für maritime Sicherheit (UKMTO) und die Sicherheitsfirma Ambrey gemeldet, das Schiff sei rund 370 Kilometer vor der Küste Indiens angegriffen worden. Das Schiff, dessen Name zunächst weder von UKMTO noch von Ambrey genannt wurde, befand sich den Angaben zufolge auf dem Weg von Saudi-Arabien nach Indien.

Ambrey erklärte, das Schiff stehe mit Israel in Verbindung, ohne dies näher auszuführen. Die indische Marine entsandte nach Angaben eines Vertreters ein Flugzeug und ein Schiff, um Sicherheit für das Schiff und dessen Besatzung zu garantieren.