Berlin

Ramadan 2025: So feiert Berlin den muslimischen Fastenmonat – der Überblick

In Berlin leben mehr als 300.000 Muslime. Bald beginnt in den Gemeinschaften ein besonderes Fest. Hier finden Sie alle Informationen zum Fastenmonat.

Der Ramadan endet mit dem Zuckerfest.
Der Ramadan endet mit dem Zuckerfest.Sebastian Gollnow/dpa

Rund 300.000 Muslime leben derzeit in Berlin. Auch für sie beginnt am Freitagabend der Fastenmonat Ramadan. 30 Tage lang werden viele von ihnen tagsüber unter anderem auf Essen verzichten. Bis zum 31. März. An diesem Tag feiern sie das Zuckerfest (Eid al-Fitr), verteilen Geschenke und Süßigkeiten an die Kinder. Doch was steckt hinter dieser religiösen Tradition? Wer fastet, welche Regeln gelten und welche Veranstaltungen zum gemeinsamen Fastenbrechen gibt es?

Während des Ramadan fasten gläubige Muslime von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang und verzichten dabei auf Nahrung, Getränke, Genussmittel und Geschlechtsverkehr. Für Kinder und Jugendliche gelten andere Regeln. Denn es sollen nur diejenigen fasten, die dazu gesundheitlich, physisch und psychisch in der Lage sind. Kinder, die noch nicht das 14. Lebensjahr abgeschlossen haben, sind von dieser Pflicht befreit, genauso wie Kranke, Schwangere und Reisende.

Am Abend, wenn die Sonne untergeht, wird das Fasten mit dem sogenannten Iftar beendet, einer gemeinsamen Mahlzeit, die meist im Familienkreis stattfindet. Viele Gläubige besuchen anschließend die Moschee. Der erste Tag des Fastens fällt in diesem Jahr auf einen Samstag. Zu Beginn des Ramadan und während der Fastenzeit grüßen sich Muslime mit Ausdrücken wie „Ramadan Kareem“, „Ramadan Mubarak“ oder „Eid Mubarak“. Mit diesen Worten wünschen sie sich eine gesegnete und glückliche Fastenzeit.

Veranstaltungen: Hier können Berliner gemeinsam Fastenbrechen

Während des Ramadan bieten zahlreiche Veranstaltungen in Berlin auch Nichtmuslimen die Möglichkeit, die muslimische Kultur näher kennenzulernen und am Fastenbrechen teilzunehmen.

An diesen Veranstaltungen können Berliner teilnehmen
  • Muzz Ramadan Iftar Event: Gemeinsames Fastenbrechen mit der muslimischen Community, Livemusik, Quiz und Überraschungen. Tickets für 30 Euro. Die Einnahmen gehen an den Bau eines Krankenhauses für palästinensische und syrische Flüchtlinge in Jordanien. Sonntag, 16. März, 17.30 bis 22 Uhr, Zionskirchstraße 5, 10119 Mitte.
  • Ramazan Eglencesi – Karagöz, Puppen und Spaß für Kinder: Traditionelles türkisches Puppentheater mit Karagöz und Hacivat, begleitet von Spielen und Wettbewerben für Kinder. Tickets ab 9 Euro. Sonntag, 30. März, MosaikEtage, Oranienstraße 34, 10999 Friedrichshain-Kreuzberg.
  • Fastenbrechen des Rats Berliner Imame: Interreligiöses Fastenbrechen mit Beiträgen aus protestantischer und islamischer Perspektive sowie anschließender Reflexion über Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Kostenlos. Montag, 3. März, 16.30 bis 19 Uhr, Lazarus-Fachoberschule für Sozialwesen – Großer Saal, Bernauer Str. 115–118, 13355 Mitte.
  • Fraueniftar – gemeinsames Fastenbrechen: Iftar-Event für Frauen im Rahmen des Sufi-Abends mit einer Sohbet-Ansprache und traditioneller Hatme-Hacegan-Dhikr-Meditation. Anmeldung erforderlich über den Kooperationspartner kiezeinander. Samstag, 8. März, 17 bis 20 Uhr, ufaFabrik Internationales Kultur Centrum, Viktoriastraße 10–18, 12105 Tempelhof-Schöneberg.

Der Ramadan ist eine der fünf Säulen des Islams und ein göttliches Gebot. Ziel des Fastens ist es, Körper und Seele zu reinigen, aber auch die Gemeinschaft und Solidarität mit Armen und Schwachen zu stärken. Er fällt in den neunten Monat des islamischen Mondkalenders, der sich jedes Jahr um etwa elf Tage verschiebt. Dadurch kann der Fastenmonat in verschiedenen Jahreszeiten stattfinden.

2026 findet der Ramadan vom 17. Februar bis 18. März statt, 2027 vom 7. Februar bis 8. März. Auch die Dauer des täglichen Fastens variiert, da sie von der Zeit des Morgengrauens bis zum Sonnenuntergang abhängt. Die Gebetszeiten (Namaz vakitleri) fallen lokal unterschiedlich aus, da sie sich nach dem Lauf der Sonne richten.

Muslime beten mindestens fünfmal täglich. Die Gebetszeiten für die Pflichtgebete sind Fadschr (Morgendämmerung), Dhuhur (Mittag), Assr (Nachmittag), Maghrib (Sonnenuntergang) und Ischaa (Abend).

Berlin: Ist Ramadan-Beleuchtung in den Bezirken geplant?

Die Beleuchtung zum muslimischen Fastenmonat Ramadan sorgte im vergangenen Jahr in Frankfurt am Main für Diskussionen. Gegenüber der Berliner Zeitung zeigte sich die Bezirksbürgermeisterin von Mitte, Stefanie Remlinger (Grüne), für eine Installation in ihrem Bezirk offen. Kommt hier, in Friedrichshain-Kreuzberg oder in Neukölln in diesem Jahr die Beleuchtung?

„Eine öffentliche Beleuchtung zum Ramadan in Neukölln ist nicht bekannt“, schreibt das Bezirksamt Neukölln auf Anfrage. So sieht es auch in Friedrichshain-Kreuzberg aus. In Mitte wird es jedoch erstmalig eine Beleuchtung geben. Konkret werde es ab kommender Woche am Rathaus in Tiergarten festliche Beleuchtung geben, sagte die Grünen-Politikerin. Am 19. März ist ein gemeinsames Fastenbrechen auf dem Leopoldplatz in Wedding geplant, informiert das Bezirksamt.