Nach der Ankündigung eines anvisierten Treffens der Präsidenten der Ukraine und Russlands mit US-Präsident Donald Trump verdichten sich die Hinweise auf Budapest als Veranstaltungsort. Der Secret Service, der für die Sicherheit des US-Präsidenten zuständig ist, treffe bereits Vorkehrungen dafür, berichtete die Website Politico. Die ungarische Hauptstadt sei am Montag bei einem Telefonat Trumps mit Ministerpräsident Viktor Orbán vorgeschlagen worden, schrieb auch der Finanzdienst Bloomberg.
Das Dreiertreffen ist nach bisherigen Angaben im Anschluss an eine Begegnung des ukrainischen Präsidenten Selenskyj mit Kremlchef Putin geplant. Trump sagte in einem Radio-Interview, er habe „sehr erfolgreiche“ Begegnungen mit beiden gehabt – „und nun dachte ich, es wäre besser, wenn sie sich ohne mich treffen“. Er wolle sehen, wie das Gespräch verlaufe. Selenskyj hatte sich bereits für ein trilaterales Gespräch mit Trump und Putin ausgesprochen.
Ungarns Premier Orbán gilt als letzter Verbündeter Putins in der EU
Budapest wäre für Selenskyj womöglich eine unangenehme Entscheidung, da der ungarische Ministerpräsident Orbán als langjähriger Verbündeter Putins gilt. Orbán, lehnte in der Vergangenheit Militärhilfe der Europäischen Union für die Ukraine als sinnlos und kriegsverlängernd ab und kritisierte auch die EU-Sanktionen gegen Russland. Während der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2024 hatte Orbán Kremlchef Wladimir Putin zum Ärger vieler EU-Kollegen überraschend in Moskau besucht und sich als Vermittler inszeniert. Orbán gilt auch als Anhänger von US-Präsident Trump.
Zuvor hatte der französische Präsident Emmanuel Macron Genf als Ort für das Selenskyj-Putin-Treffen vorgeschlagen, woraufhin der Schweizer Außenminister Putin trotz eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs „Immunität“ versprochen hatte.
Trotz der Ankündigung am Montag, dass die beiden Treffen vorbereitet werden, gibt es noch viele offene Fragen – darunter auch, ob der Kreml überhaupt dazu bereit ist. Das Weiße Haus und US-Außenminister Marco Rubio bekräftigten, dass Putin einem Gipfel mit Selenskyj zugestimmt habe, aus Moskau gab es aber immer noch keine eindeutigen Worte dazu. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte am Dienstag, man schließe kein Gesprächsformat zur Beendigung des Konflikts aus. Hochrangige Treffen müssten allerdings „mit größter Sorgfalt vorbereitet werden“.
Putin selbst soll im Gespräch mit Trump am Montag nach Berichten amerikanischer Medien Russland als Ort dafür vorgeschlagen haben. Auch in der Pressekonferenz nach dem gemeinsamen Alaska-Gipfel lud er den US-Präsidenten öffentlich nach Moskau ein. (mit dpa)


