Polizei

Nach Pfeil-Attacke aus Wohnung: Bewährung für psychisch kranken Schützen

Im Dezember hatte ein Mann Pfeile von seinem Balkon aus auf einen Passanten geschossen. Der Schütze hat nun eine Bewährungsstrafe erhalten.

Der Schütze eines Pfeil-Angriffs in Mitte wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Der Schütze eines Pfeil-Angriffs in Mitte wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.Jannik Läkamp

Im Fall der Pfeil-Attacke in Berlin-Mitte kurz vor Weihnachten 2024 ist nun das Urteil gesprochen worden: Der 55-Jährige wird in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Die Unterbringung erfolgt unter sehr strengen Auflagen, jedoch zur Bewährung.

Der Mann hatte am Vormittag des 18. Dezember 2024 am Fenster seiner im vierten Stock gelegenen Wohnung am Zionskirchplatz gestanden und mit mindestens zwei Pfeilen in Richtung eines Mannes geschossen, hieß es weiter im Urteil. „Ihr seid alle von der Mafia, ich werde euch alle umbringen“, habe er gerufen.

Richter sieht eine positive Entwicklung

Juristisch handele es sich um eine versuchte Nötigung und eine Bedrohung, so der Richter. Der 55-Jährige sei aber wegen einer paranoiden Schizophrenie nicht schuldfähig gewesen. Im Krankenhaus des Maßregelvollzugs, in dem der Mann nach der Attacke vorläufig untergebracht worden war, sei es zu einer positiven Entwicklung gekommen. Für fünf Jahre stehe der 55-Jährige nun unter Führungsaufsicht.

Das Gericht wies unter anderem an, dass er sich über eine psychiatrische Ambulanz weiter behandeln lassen muss, monatlich sei eine Depotmedikation zu verabreichen. Er dürfe keinerlei Pfeile oder ähnliche Waffen besitzen, keinen Alkohol oder Betäubungsmittel konsumieren. Mit dem Urteil folgte das Gericht den Anträgen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung.