Gesundheit

Maul- und Klauenseuche ist zurück: Österreich schließt Grenzen – wie groß ist die Gefahr?

In Berlin mussten erst im Januar Zoo und Tierpark vorübergehend geschlossen werden. Jetzt tritt die hoch ansteckende Krankheit in der Slowakei auf. So gefährlich ist die MKS, das sind die Symptome.

An einem österreichischen Grenzübergang zur Slowakei wird ein Transporter desinfiziert. Grund ist die Maul- und Klauenseuche.
An einem österreichischen Grenzübergang zur Slowakei wird ein Transporter desinfiziert. Grund ist die Maul- und Klauenseuche.Alek Vaclav/dpa

Österreich schließt 23 Grenzübergänge. Grund ist ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in der benachbarten Slowakei. Die Regelung gilt ab Samstag und soll nach Informationen des Fernsehsenders ORF voraussichtlich bis zum 20. Mai andauern. Die Übergänge befinden sich in Niederösterreich und im Burgenland. Bislang wurden in Österreich noch keine Fälle der hoch ansteckenden Krankheit festgestellt.

Erst im Januar mussten Zoo Berlin und der Berliner Tierpark vorübergehend geschlossen werden. Grund war ebenfalls ein Ausbruch von MKS in Brandenburg direkt an der Grenze zu Berlin. Betroffen war eine Büffelherde in Hönow. Die Büffel dort mussten geschlachtet werden. Von MKS sind vor allem Paarhufer wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Alpakas betroffen. Erstmals seit mehr als 35 Jahren war es damit in Deutschland zu einem Ausbruch der MKS gekommen. In Spanien, Frankreich, den Niederlanden und Irland gab es 2001 Fälle der MKS, in Großbritannien 2001 und 2007.

Maul- und Klauenseuche für den Menschen weitgehend ungefährlich

Für Menschen ist MKS ungefährlich. Laut der Bundesbehörde Friedrich-Loeffler-Institut sind sie dafür kaum empfänglich. Auch von pasteurisierter Milch, daraus hergestellten Milchprodukten oder von Fleisch geht demnach unter den in Deutschland üblichen hygienischen Bedingungen keine Gefahr aus. Menschen können das Virus allerdings an Tiere weitergeben – zum Beispiel über kontaminierte Kleidungsstücke. Es ist zudem in der Lage, weite Strecken in der Luft zurückzulegen und so das Wirtstier zu wechseln.

Damit ein Mensch doch an MKS erkrankt, sind große Virusmengen erforderlich. Hautverletzungen scheinen die Erregerhaftung zu begünstigen. Erkrankungen des Menschen wurden bei früheren Ausbrüchen nur vereinzelt beobachtet. Die Betroffenen hatten immer direkten Kontakt zu infizierten Tieren.

Symptome traten nach zwei bis acht Tagen auf: leichtes Fieber, Übelkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit. Später können sich Bläschen an den Lippen, im Mund und Rachen bilden, die sehr schmerzhaft sind. Dies geschieht jedoch äußerst selten.

Ein verbreitetes Gerücht besagt, dass die Hand-Fuß-Mund-Krankheit etwas mit der Maul- und Klauenseuche zu tun hat. Es sind aber zwei verschiedene Erkrankungen.