Wohnungsbau

Bundesregierung plant neue Gebäudeklasse: Ziel sind kostengünstigere Wohnungen

Der Bau von Wohnungen ist teuer. Um das zu ändern, plant die Bundesregierung die Einführung einer neuen Gebäudeklasse – mit dünneren Wänden und weniger Steckdosen.

Die Bundesregierung möchte das Bauen günstiger machen. Dafür soll eine neue Gebäudeklasse eingeführt werden.
Die Bundesregierung möchte das Bauen günstiger machen. Dafür soll eine neue Gebäudeklasse eingeführt werden.picture alliance/dpa

Die Bundesregierung plant die Einführung einer neuen Gebäudeklasse. Dadurch soll der Bau von kostengünstigeren Wohnungen erleichtert werden. Bauministerin Verena Hubertz und Justizministerin Stefanie Hubig stellten dafür in Berlin erste Eckpunkte vor.

Kern des Vorschlags ist die Einführung eines neuen Gebäudetyps E. Dieser sieht vor, dass sich Bauherren, Bauträger und ausführende Unternehmen gemeinsam darauf verständigen, auf bestimmte Standards zu verzichten, erklärte Hubig. Dies betreffe beispielsweise die Anzahl der Steckdosen, die Dicke der Wände und auch die Fenster. Zudem könnten in Projekten Keller oder Tiefgaragen gestrichen werden.

Die Ministerinnen begründeten den Vorstoß damit, dass in Deutschland bislang nach dem Goldstandard gebaut werde. Dadurch seien viele Wohnungen am Ende für weite Teile der Bevölkerung zu teuer.

Kritiker befürchten negative Auswirkungen auf die Bauqualität

Die vorgestellten Eckpunkte sollen nun mit Ländern und Wirtschaftsverbänden beraten werden. Ziel sei es, Ende 2026 einen Gesetzentwurf im Kabinett zu beschließen, wie der Deutschlandfunk zuvor berichtete.

Mit der geplanten Einführung der neuen Gebäudeklasse will die Bundesregierung auf die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt reagieren. Durch die Senkung von Baustandards soll der Bau von bezahlbarem Wohnraum beschleunigt werden.

Kritiker befürchten jedoch, dass die Absenkung von Standards zu Lasten der Bauqualität gehen könnte.