Soziales

Neue Statistik: So viele Bürgergeld-Empfänger hatten noch nie einen Job

Die Debatte um das Bürgergeld geht weiter. Einer neuen Statistik zufolge war ein großer Teil der Empfänger zuvor noch nie beschäftigt.

Immer wieder wird in Deutschland über das Bürgergeld diskutiert.
Immer wieder wird in Deutschland über das Bürgergeld diskutiert.Markus Wächter/Berliner Zeitung

Eine erstmals erhobene Statistik der Bundesagentur für Arbeit hat offenbar enthüllt, wie viele erwerbsfähige Bürgergeld-Bezieher noch nie beschäftigt waren. Wie die Bild-Zeitung berichtete, liegt diese Zahl bei 1,2 Millionen. Im Jahr 2023 gab es der Statistik zufolge insgesamt 3,93 Millionen Bürgergeldbezieher, die erwerbsfähig waren. Davon hatten 2,97 Millionen keine Beschäftigung.

Dazu gehörten auch 1,187 Millionen Bürgergeld-Empfänger, bei denen die Bundesagentur für Arbeit bei einem neuen Datenabgleich bis ins Jahr 1997 keinen Nachweis über eine Beschäftigung finden konnte. Darunter sind Personen, die seit Jahren von der Stütze leben – bis 2004 hieß sie Arbeitslosenhilfe, dann Hartz IV, nun Bürgergeld.

Viele Bürgergeld-Empfänger gehen auch Arbeit nach

Hinzu kommen noch nicht-deutsche Staatsbürger, deren Daten zu einer vorherigen Beschäftigung nicht vorliegen, weil sie erst seit Kurzem in Deutschland leben. Weitere 363.000 erwerbsfähige Bürgergeld-Empfänger hatten laut Bild-Zeitung seit mindestens zehn Jahren weder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung noch einen Minijob.

Im Dezember gingen insgesamt 681.000 Bürgergeld-Empfänger einer Arbeit nach, darunter 280.000 Minijobber. Zusätzlich zu ihrem Gehalt benötigten sie weiter eine Aufstockung durch das Bürgergeld. 230.000 (34 Prozent) der beschäftigten Stützeempfänger waren aber weniger als ein Jahr angestellt, nur 71.000 länger als zehn Jahre.