Brandanschlag

Nach mehrtägigem Stromausfall in Treptow-Köpenick: 100.000 Euro Schaden bei Landeslabor

Fast 60 Stunden legte ein Brandanschlag die Stromversorgung im Berliner Südosten lahm. Das Landeslabor kostete der Ausfall etwa 100.000 Euro.

Fast 60 Stunden war der Berliner Südosten von einem Stromausfall betroffen.
Fast 60 Stunden war der Berliner Südosten von einem Stromausfall betroffen.Britta PBritta Pedersen/dpedersen

Das Landeslabor hat wegen des mehrtägigen Stromausfalls im Berliner Südosten im September einen Schaden von etwa 100.000 Euro erlitten. Die Summe setzt sich aus den Kosten für die Reparatur von Geräten sowie Wiederbeschaffungen zusammen, teilte Direktor Mike Neumann bei einer Pressekonferenz mit. Der Notstrombetrieb habe nicht ausgereicht, um alle Geräte am Laufen zu halten.

Insgesamt habe man aber noch Glück gehabt, so Neumann. „Größere Schäden konnten abgewendet werden.“ Viele Proben hätten gerettet werden können. Bei einigen Hundert Proben, die weggeschmissen werden mussten, habe es sich außerdem um sogenannte Rückstellproben gehandelt. Das sind Restbestände von Proben, die bereits untersucht wurden, und im Anschluss noch für einige Zeit aufgehoben werden, falls es Rückfragen gibt. Der Verlust sei daher nicht so groß.

Das Landeslabor untersucht vom Ackerboden bis zur Zahnbürste nahezu alle Bereiche, mit denen die Bürger in Berührung kommen. Im vergangenen Jahr waren das insgesamt 677.052 Proben aus den Bereichen Lebensmittelüberwachung, Bekämpfung von Tierseuchen und Umweltschutz.

Ermittler gehen von linksextremen Tätern aus

Ein Brandanschlag auf zwei Strommasten in der Nacht auf den 9. September hatte in Berlin zum längsten Stromausfall der Nachkriegszeit geführt. Etwa 60 Stunden lang waren Kundinnen und Kunden der landeseigenen Stromnetz GmbH ohne Strom. Offiziellen Angaben zufolge waren etwa 50.000 Kunden betroffen. Neumann zufolge waren die Mitarbeiter des Landeslabors in Adlershof in dieser Zeit nicht arbeitsfähig gewesen. Von dem Stromausfall waren auch Ampeln, Straßenbeleuchtung, Tramlinien und die Notrufnummern 110 und 112 betroffen.

Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei dem Anschlag um das Werk linksextremer Täter handelt. Ein im Internet veröffentlichtes Bekennerschreiben werde als authentisch eingeschätzt, sagte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) damals. Die Ermittlungen dauern an, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte.