Deutschland

Mitarbeiter verdienen zu viel: Bundesrechnungshof rügt Autobahn GmbH

Die Autobahn GmbH soll ihren über 14.000 Mitarbeitern zu viel Gehalt zahlen. Davon geht jedenfalls der Bundesrechnungshof aus und rügt das Unternehmen.

Eine deutsche Autobahnbaustelle.
Eine deutsche Autobahnbaustelle.Jochen Tack/imago

Der Bundesrechnungshof hat die bundeseigene Autobahn GmbH wegen der Zahlung überdurchschnittlich hoher Gehälter gerügt. Das Unternehmen zahlt den 14.500 Mitarbeitenden deutlich höhere Gehälter und Sonderzahlungen als bei vergleichbaren Jobs im öffentlichen Dienst üblich, wie am Mittwoch das „Handelsblatt“ unter Verweis auf ein Gutachten berichtete. Demnach sind Teile der Vergütung „sachlich nicht notwendig“ und „wirtschaftlich unangemessen“.

Laut dem Zeitungsbericht wird die Autobahngesellschaft im Gutachten deutlich kritisiert. Sie beachte mit ihren überdurchschnittlichen Gehältern nicht den vorgegebenen Grundsatz von „Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit“. Das könne in andere Bereiche, auch außerhalb der Autobahn, ausstrahlen und zu steigenden Personalkosten führen, bemängelte der Bundesrechnungshof dem Bericht zufolge.

Budgetüberschreitungen: Bundesrechnungshof bemängelt Unstimmigkeiten

Die Autobahn GmbH des Bundes ist seit Anfang des Jahres 2021 für Planung, Bau, Betrieb, Erhalt und Finanzierung des über 13.000 Kilometer langen deutschen Autobahnnetzes verantwortlich.

Sie wurde unter anderem gegründet, um die Zuständigkeiten, die zuvor bei den Bundesländern lagen, zu zentralisieren. Auch soll der Ausbau und die Instandhaltung der Autobahnen verbessert werden. Seither steht die GmbH allerdings nicht nur wegen der Zahlung von vermeintlich hohen Gehältern in der Kritik. Der Bundesrechnungshof bemängelte mehrfach ineffiziente Strukturen, Verzögerungen bei Bauvorhaben und Budgetüberschreitungen. Beispielsweise wurde bemängelt, dass Personal- und Sachkosten teilweise aus Mitteln gedeckt wurden, die eigentlich für konkrete Bauprojekte vorgesehen waren.

Der Hauptsitz der bundeseigenen GmbH befindet sich in Berlin. Die Finanzierung erfolgt vollständig aus Bundesmitteln.