Asylpolitik

Migrationsdebatte: FDP-Spitze äußert sich zu CDU-Plänen

Die FDP möchte CDU/CSU auf ihrem Weg zu einer härteren Asylpolitik in Deutschland unterstützen. Die Begründung lieferte am Montag Marco Buschmann.

FDP-Chef Christian Lindner
FDP-Chef Christian LindnerGeorg Wendt/dpa

Die Union möchte nach der Attacke von Aschaffenburg einen Kurswechsel in der Asylpolitik. Diese Woche wollen CDU/CSU einen entsprechenden Antrag in den Bundestag einbringen – ohne Rücksicht darauf, wer den schlussendlich unterstützen wird. Während einige schon vom Fall der Brandmauer gegenüber der AfD sprechen, versicherte jetzt die FDP ihre Unterstützung für die Pläne von Merz, Linnemann und Co..

Der Geist des Antrags entspreche dem, „was wir unter einer neuen Realpolitik in der Migration verstehen, nämlich mehr Kontrolle und Ordnung“, sagte der designierte Generalsekretär und Ex-Justizminister Marco Buschmann am Montag. Man werde der Fraktion empfehlen, zuzustimmen. „Die Menschen in Deutschland wollen in ihrer ganz großen Mehrheit eine andere Migrationspolitik, eine Migrationspolitik der Steuerung, der Ordnung, eine Migrationspolitik, wie wir sie seit längerem schon nennen, die man zusammenfassen kann als neue Realpolitik in der Migration. Wer sich diesem Thema verweigert, der macht die Extremisten nur groß.“

Noch am Sonntag hatte Parteichef Christian Lindner auf X geschrieben, dass man die „Vorschläge der Union intensiv“ prüfe. „Es fehlen allerdings Maßnahmen. Afghanistan hat zB in den vergangenen Jahren eine Mrd. Euro Entwicklungshilfe erhalten. Ohne Abkommen zur automatischen Rücknahme ihrer Staatsangehörigen sollten solche Zahlungen nicht mehr erfolgen“, schrieb er.

Ähnliches wiederholte am Montag auch Buschmann. Der Antrag auf Asyl in Deutschland sei faktisch zum Blankoscheck dafür geworden, mehrere Jahre Aufenthalt und Versorgung in Deutschland zu bekommen. Künftig müsse auf Herkunftsländer mehr Druck ausgeübt werden. „Entwicklungshilfe kann es nur für Staaten geben, die auch im Bereich der Migration mit uns kooperieren. Das bedeutet, dass sie insbesondere ihre eigenen Staatsbürger zurücknehmen müssen, wenn sie kein Recht haben, bei uns in Deutschland zu sein.“

Merz wirbt für Unterstützung bei SPD, Grünen und FDP

CDU-Chef Friedrich Merz rief derweil SPD, Grüne und auch die FDP dazu auf, dem Antrag seiner Fraktion zuzustimmen. „Ich werde mit den Themen, die wir haben und die seit letzter Woche Mittwoch eine neue Dringlichkeit erfahren haben, in dieser Woche sehr konsequent durch den Deutschen Bundestag gehen. Wir werden uns weder von den Sozialdemokraten noch von den Grünen, ganz sicher auch nicht von der AfD sagen lassen, welche Anträge, welche Gesetzentwürfe wir im Deutschen Bundestag zur Abstimmung stellen.“

Und weiter: „Das, was in der Sache richtig ist, wird nicht falsch dadurch, dass die Falschen zustimmen. Bei dieser klaren Positionierung bleibt es.“ Bei den entsprechenden Abstimmungen „liegt es an der SPD, an den Grünen und an der FDP, zu verhindern, dass es Mehrheiten gibt, die keiner von uns will“.