Asylpolitik

Nach Auschwitz-Äußerung: Lauterbach entschuldigt sich bei CDU-Chef Merz

Politiker Karl Lauterbach geht am Holocaust-Gedenktag auf die Asylpolitik von CDU-Chef Friedrich Merz los. Das kommt nicht gut an – eine Entschuldigung folgt.

Karl Lauterbach hat sich bei Friedrich Merz entschuldigt.
Karl Lauterbach hat sich bei Friedrich Merz entschuldigt.Michael Kappeler/dpa

Vor 80 Jahren ist das Konzentrationslager Auschwitz befreit worden. Bundesweit nutzen Politiker das Jubiläum, um an die Gräueltaten der Nazis zu erinnern und darauf hinzuweisen, dass so etwas nie wieder passieren darf. Gesundheitsminister Karl Lauterbach ging allerdings noch einen Schritt weiter, nutzte seinen Tweet dafür, um gegen die aktuelle Asylpolitik von CDU-Chef Friedrich Merz auszuteilen.

So schrieb er: „Heute, am Tag 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz, führen wir die Vogelschiss Debatte und Friedrich Merz hofiert die AfD. Als erster Demokrat sagt er im Prinzip: wo es mir hilft lasse ich mich auch von den Nazis unterstützen. Moralisch bankrott“

Das kam im Netz gar nicht gut an. So sprach der Hamburger CDU-Abgeordnete Christoph de Vries beispielsweise von einer „schlimmen Entgleisung“ des Ministers. Manuel Ostermann, stellvertretender Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, ergänzte auf X: „Eines Ministers unwürdig! Herr Lauterbach, diese innere Einstellung sollte Konsequenzen haben. Ein Beamter z.B. würde dafür absolut folgerichtig ernsthafte berufliche Konsequenzen tragen müssen.“

Außerdem schrieb der FDP-Politiker Gerald Ullrich: „Schämen Sie sich, Herr Lauterbach. Am 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz missbrauchen Sie diesen denkwürdigen Tag für ihre Agenda und stellen einen politischen Mitbewerber in einen Zusammenhang, der nicht existiert, auf dem Rücken der unzähligen Opfer.“

Gesundheitsminister Karl Lauterbach löscht seinen Tweet

Kritik, die nicht spurlos an Karl Lauterbach vorüberging. Auf X schrieb am Montagmittag: „Ich habe einen Tweet, in dem ich den Ausschwitz-Gedenktag mit der aktuellen Debatte um die Migrationspolitik in Verbindung bringe, gelöscht und mich bei Friedrich Merz entschuldigt. Der Tweet war in Ton und Inhalt deplatziert. Wir sind im Wahlkampf. Aber Anstand muss sein.“