Politik

Wegen Krieg in Gaza: Merz stoppt Waffenlieferungen nach Israel

Die Bundesregierung stoppt die Lieferung von Rüstungsgütern nach Israel. Grund ist das Vorgehen der israelischen Regierung in Gaza.

In Mädchen in den Trümmern von Gaza-Stadt
In Mädchen in den Trümmern von Gaza-StadtSaeed M. M. T. Jaras/imago

Die Bundesregierung hat den Export von in Gaza einsetzbaren Rüstungsgütern nach Israel gestoppt. In einer Pressemitteilung des Bundeskanzleramts erklärt Merz: „Das in der vergangenen Nacht vom israelischen Kabinett beschlossene, noch härtere militärische Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen lässt aus Sicht der Bundesregierung immer weniger erkennen, wie diese Ziele erreicht werden sollen“.

Aus diesem Grund genehmige die Bundesregierung bis auf Weiteres keine Ausfuhren von Rüstungsgütern, die im Gazastreifen zum Einsatz kommen können.

Klingbeil unterstützt Stopp der Waffenlieferungen

In der Nacht zu Freitag wurde bekannt, dass das israelische Sicherheitskabinett den von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vorgelegten Plan zur „Besiegung“ der Hamas im Gazastreifen gebilligt hat. Nach Angaben aus dem Büro des Regierungschefs sieht der Beschluss vor, dass die israelische Armee die Kontrolle über die Stadt Gaza übernimmt.

Die Bundesregierung bleibe „zutiefst besorgt über das fortdauernde Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen“. Die israelische Regierung trage noch stärker als bisher Verantwortung für deren Versorgung. Weiter forderte die Bundesregierung Israel auf, „einen umfassenden Zugang für Hilfslieferungen“ zu ermöglichen, „auch für UN-Organisationen und andere nicht-staatliche Institutionen“.

Bisher hatte die Bundesregierung einen Stopp von Rüstungsexporten nach Israel abgelehnt. Seit dem Terrorangriff der Hamas vor fast zwei Jahren genehmigte sie Rüstungsexporte für fast eine halbe Milliarde Euro. Vom 7. Oktober 2023 bis zum 13. Mai 2025 wurde die Lieferung von Waffen und militärischer Ausrüstung im Wert von 485,1 Millionen Euro an Israel erlaubt, wie das Bundeswirtschaftsministerium vor kurzem auf eine Anfrage der Linksfraktion antwortete. Vizekanzler Lars Klingbeil unterstützt die Entscheidung für eine Einschränkung der Militärhilfe. „Dem Staat Israel gilt unsere volle Solidarität, aber Falsches muss benannt werden“, erklärte der SPD-Vorsitzende.