Ukrainekrieg

Massivste Angriffe seit Kriegsbeginn: Charkiw schwer von russischen Luftschlägen getroffen

Russland bombardiert die zweitgrößte Stadt der Ukraine in massiver Angriffswelle. Mindestens drei Tote, zahlreiche Verletzte und schwere Schäden an Wohnhäusern und Infrastruktur.

Blick nach einem russischen Angriff auf ein Wohnhaus in Charkiw, Ukraine.
Blick nach einem russischen Angriff auf ein Wohnhaus in Charkiw, Ukraine.AP

Bei einer der heftigsten Angriffswellen seit Beginn des russischen Angriffskriegs ist die ostukrainische Großstadt Charkiw in der Nacht und am frühen Samstagmorgen massiv bombardiert worden. Nach Angaben der lokalen Behörden wurden dabei mindestens drei Menschen getötet und 21 weitere verletzt – darunter ein Säugling und ein 14-jähriges Mädchen.

Die Angriffe trafen laut ukrainischen Angaben verschiedene Teile der Stadt. Insgesamt schlugen 53 Drohnen, vier Gleitbomben und eine Rakete in der zweitgrößten Stadt der Ukraine ein. Infolge der Explosionen kam es zu mehreren Bränden.

Bürgermeister Ihor Terechow schrieb auf Telegram vom bisher schwersten Angriff auf Charkiw: „In den letzten anderthalb Stunden waren mindestens 40 Explosionen in der Stadt zu hören.“ Terechow berichtete von Schäden an 18 Wohnblöcken und 13 Privathäusern. Bilder, die in sozialen Medien kursieren, zeigen weitreichende Zerstörungen, viele Wohnungen sind unbewohnbar.

Auch in den Regionen Odessa, Donezk und Dnipropetrowsk habe es laut ukrainischen Quellen schwere russische Drohnen- und Raketenangriffe.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha nannte die russische Offensive der vergangenen Nacht in einem Post auf X „Terror gegen Zivilisten“ und meldete auch Schäden an der Energieinfrastruktur. „Um Russlands Töten und Zerstören zu beenden, braucht es mehr Druck auf Moskau sowie verstärkte Maßnahmen zur Unterstützung der Ukraine. Russland ist ein Terrorstaat und muss auch als solcher benannt werden“, so Sybiha.

Trotz der laufenden Friedensgespräche gibt es derzeit keine Anzeichen für einen bevorstehenden Waffenstillstand im russischen Krieg gegen die Ukraine.
Die vergangene Woche war eine der intensivsten Wochen russischer Luftangriffe auf die Ukraine seit Beginn des Konflikts.

Am vergangenen Sonntag, dem 1. Juni, schlugen die Ukrainer mit der verdeckten Operation „Spinnennetz“ zurück, bei der sie mithilfe von in Lastwagen versteckten Drohnen etwa 40 russische Bomber beschädigten oder zerstörten.