Zum ersten Mal seit der Sommerpause haben am Dienstagabend wieder Politiker in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ über das aktuelle Geschehen diskutiert. Zu Gast waren Matthias Miersch, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Bundestag, die Journalisten Eva Quadbeck, Paul Ronzheimer und Frederik Pleitgen sowie Elmar Theveßen, der Leiter des ZDF-Studios in Washington.
Die Entwicklung des Kriegs in der Ukraine war dabei Kernthema bei Markus Lanz. Angesichts des Treffens des US-Präsidenten Donald Trump mit Friedrich Merz (CDU) oder Emmanuel Marcon sagte Miersch: „Endlich wird miteinander geredet.“
Diskussion bei Markus Lanz: Europäer stehen „mit nichts da“
Auch Theveßen lobte das Treffen, merkt allerdings an: „Da ist eigentlich nichts Verlässliches herausgekommen bei diesem Gipfel.“ Man müsse zudem Zweifel haben an der Verlässlichkeit des US-Präsidenten. Die Europäer stünden aktuell „mit nichts da“.
Diese Einschätzung teilte auch die Journalistin Eva Quadbeck. Angesichts der Sicherheitsgarantien für die Ukraine, die nach den vergangenen Gipfeln in Reichweite schienen, sagte sie: Die Europäer seien „darauf überhaupt nicht eingestellt, da Hunderttausende Soldaten einzusetzen. So viele haben sie gar nicht“. US-Präsident Trump ließ zuletzt verlauten, dass er nicht bereit sei, die Hauptlast der Sicherheitsgarantien für Kiew zu tragen. Europa müsse den „größten Teil“ schultern. Für Deutschland und Bundeskanzler Friedrich Merz würde dies Milliardeninvestitionen in neue Waffensysteme, langfristige Finanzzusagen an die Ukraine und womöglich die Entsendung deutscher Soldaten im Rahmen multinationaler Missionen bedeuten.
SPD-Politiker Miersch sagte daraufhin, dass er „nicht sagen“ könne, in welcher Weise sich Deutschland vor Ort beteiligen werde, da es noch „viel zu viele Unbekannte“ gebe. Auf die Frage, ob er die Präsenz deutscher Soldaten in der Ukraine ausschließe, antwortete Miersch: „Das kann ich nicht.“


