Bundesgesundheitsministerin Nina Warken und Forschungsministerin Dorothee Bär haben eine Initiative gestartet, um Menschen mit Long Covid und dem Chronischen Fatigue-Syndrom (ME/CFS) besser zu unterstützen. Für das Projekt „gegen postinfektiöse Erkrankungen“ sollen in den nächsten zehn Jahren jährlich 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden – insgesamt also 500 Millionen Euro.
Zu den häufigsten Symptomen von Long Covid gehören eine starke Erschöpfung und eine verminderte Leistungsfähigkeit, die über einen langen Zeitraum anhalten. Bislang gibt es noch kein zugelassenes Medikament gegen diese Langzeitfolgen einer Infektion mit dem Coronavirus. Der Begriff Long Covid umfasst alle Patienten, die vier Wochen nach der Infektion noch anhaltende Symptome aufweisen.
Im ARD-Morgenmagazin betonte Ministerin Warken, dass es darum gehe, den erkrankten Menschen im Alltag zu helfen und sie zu unterstützen. Zudem sollen Ärzte stärker für das Thema sensibilisiert werden. Wo es möglich ist, sollen auch bereits existierende Medikamente für andere Krankheiten zugelassen werden. Warken berichtete, dass Betroffene oft nicht ernst genommen würden und ihre Symptome nicht erkannt würden – das solle sich ändern.
Grundlagenforschung und schnellere Medikamentenzulassung
Auf die Frage, warum es bisher kein zugelassenes Medikament gegen Long Covid gibt, erklärte Warken, dass zunächst mehr Grundlagenforschung nötig sei, um die Ursachen und Eigenschaften der Krankheit besser zu verstehen. Genau dort wolle die Regierung nun ansetzen. Neue Medikamente sollen dann schnell zu den betroffenen Patientinnen und Patienten gebracht werden.
Ein weiteres Ziel der Initiative sei es, Ärzteschaft und Forscher zusammenzubringen, um konkrete Verbesserungsbedarfe in Diagnose und Versorgung zu ermitteln. In der Versorgung sollen mehr Ambulanzen geschaffen werden, damit „schnell und wohnortnah Hilfe geleistet werden kann“, so Warken.


