Politik

Nach Rauswurf aus Bundestagsplenum: Linken-Politiker verzichtet auf sein Markenzeichen

Marcel Bauer geriet vergangene Woche mit der Bundestagspräsidentin aneinander. Der Grund - seine Baskenmütze. Nun lenkt er ein.

Marcel Bauer wurde des Saals verwiesen, da er seine Baskenmütze nicht absetzen wollte.
Marcel Bauer wurde des Saals verwiesen, da er seine Baskenmütze nicht absetzen wollte.dts Nachrichtenagentur/imago

Der Linken-Politiker Marcel Bauer hat angekündigt, zukünftig ohne sein Markenzeichen, die Baskenmütze, im Bundestag zu erscheinen. Dies berichtet der Spiegel. Vergangene Woche wurde der Parlamentarier von Parlamentsvizepräsidentin Andrea Lindholz (CSU) wegen seiner Kopfbedeckung aus dem Plenarsaal verwiesen und von der laufenden Sitzung ausgeschlossen. Zuvor war er ihrer Aufforderung nicht nachgekommen, die Mütze abzusetzen oder den Raum zu verlassen.

Ein Einspruch Bauers gegen seinen Ausschluss aus der Bundestagssitzung scheiterte. Nun teilt Bauer mit: „Bis die rechtliche Lage zum Ermessensspielraum des Bundestagspräsidiums klarer erscheint, werde ich auf Kopfbedeckungen bei der Arbeit im Plenum verzichten.“

Vor dem Ausschluss aus der Bundestagssitzung wurde Bauer bereits von der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) getadelt. „Ich bitte Sie, Ihren Hut oder Ihre Mütze abzusetzen in diesem Plenarsaal“, so Klöckner. „Wenn Ihnen das nicht möglich ist, bitte ich Sie, den Saal zu verlassen“, forderte sie den Abgeordneten aus Baden-Württemberg auf. Bauer stand daraufhin auf und verließ schweigend den Saal – kehrte aber später wieder zurück.

Dass die Mütze würdelos sei, könne er jedoch nicht verstehen. Zur Würde eines Politikers gehöre, Politik für die Mehrheit der Bevölkerung zu machen und den Kontakt zu den Menschen zu halten, argumentiert Bauer. „Wenn ich die Mütze beim Haustürgespräch trage, verstehe ich nicht, warum ich sie im Bundestag nicht tragen soll.“ (mit dpa)