Der Bundestagsabgeordnete der Linken, Gerhard Trabert, hat angekündigt, sein Mandat abzugeben. Wie der Spiegel berichtete, kann der 69-Jährige sein Mandat aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr wahrnehmen. Auf der Website von Trabert findet sich derzeit der folgende Hinweis: „Prof. Dr. Trabert ist aktuell schwer erkrankt. Es können keinerlei persönliche Anfragen angenommen werden. Wir danken für Ihr Verständnis“.
Nach Auskunft seiner Familie hatte der 69-Jährige Anfang des Jahres mehrere schwere Schlaganfälle erlitten und war mehrere Monate in der Reha. Lin Lindner soll nun für Trabert im Bundestag nachrücken.
Trabert ist ein deutscher Arzt sowie Professor für Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie. Seit 2013 betreibt er in Räumlichkeiten der Stadt Mainz die „Ambulanz ohne Grenzen“. Ärzte, Krankenpfleger und Sozialarbeiter kümmern sich dort um wohnungslose Menschen und Patienten ohne Versicherungsschutz, sie werden kostenfrei medizinisch behandelt.
Trabert war Kandidat für Bundespräsidenten-Wahl
Bereits 2021 trat Trabert als parteiloser Direktkandidat für die Linke bei der Bundestagswahl an. Er stand nicht auf der Landesliste der Partei. Mit 12,7 Prozent erreichte er zwar die viertmeisten Erststimmen, verpasste damit jedoch den Einzug in den Bundestag. Er erreichte bei der Bundestagswahl 2021 das beste Erststimmenergebnis eines Kandidaten der Linken in Westdeutschland.
Bei der Wahl des Bundespräsidenten im Jahr 2022 wurde er von den Linken als parteiloser Kandidat aufgestellt. Bei der Bundestagswahl in diesem Jahr trat Trabert als Spitzenkandidat der Linkspartei in Rheinland-Pfalz und erneut im Bundestagswahlkreis Mainz an. So zog er in den Bundestag ein.
Die Vorsitzenden der Linken, Ines Schwerdtner und Jan van Aken, dankten Trabert für seinen Einsatz. Er sei als „Arzt der Armen“ eine moralische und fachliche Autorität. „Im Bundestag wäre er eine starke Stimme für eine Gesundheitspolitik gewesen, die gute gesundheitliche Versorgung für alle garantiert, nicht nur für die, die sich private Extras leisten können.“ Auch der ehemalige Gesundheitsminister und Parteikollege Karl Lauterbach äußerte sich auf der Plattform X. „Gerhard Trabert war der Arzt für Obdachlose, Menschen ohne Lobby, für die Ärmsten, die ohne Versicherung. Ein Arzt mit Herz und Seele. Im Bundestag wäre er eine große Bereicherung der Gesundheitspolitik gewesen“.
Gerhard Trabert war der Arzt für Obdachlose, Menschen ohne Lobby, für die Ärmsten, die ohne Versicherung. Ein Arzt mit Herz und Seele. Im Bundestag wäre er eine große Bereicherung der Gesundheitspolitik gewesen. Ich wünsche ihm vollständige Genesung. https://t.co/mOW1BCVuiR
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) August 19, 2025


