Der bisherige FDP-Fraktionschef Christian Dürr will sich für den Parteivorsitz bewerben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus FDP-Kreisen in Berlin.
„Manche sagen, es sei nicht die Zeit für liberale Politik. Dabei brauchen wir wirtschaftliche und gesellschaftliche Freiheit mehr denn je“, erklärte Dürr am Abend auf X. Die FDP fehle schon jetzt im Bundestag, sagte er in einer Videobotschaft. Er wolle dazu beitragen, dass die Partei stark zurückkehre.
Die Bundestagswahl sei eine „herbe Niederlage“ gewesen, sagte Dürr. Doch Niederlagen seien kein Grund aufzugeben. Mit der FDP sei es noch nicht vorbei. „In Deutschland braucht es eine Partei der Mitte. Eine Partei, die an die Kraft des Einzelnen glaubt und nicht daran denkt, dass der Staat alles Mögliche regeln soll. Eine Partei, die wirtschaftliche Freiheit und gesellschaftliche Freiheit zusammenbringt“, sagte Dürr.
Die FDP hatte mit 4,3 Prozent bei der Bundestagswahl desaströs abgeschnitten und den Einzug in den Bundestag verpasst. Der bisherige Parteichef Lindner reagierte umgehend und kündigte seinen Rückzug aus der Politik an.
Zuerst waren die FDP-Europapolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Partei-Urgestein Wolfgang Kubicki für den Vorsitz gehandelt worden. Sie erklärten ihre Bereitschaft, die Partei mit wiederaufzubauen. Strack-Zimmermann betonte allerdings, sie wolle nicht Parteivorsitzende werden. „Ich bin überzeugt, dass der Neuaufbau der FDP nur im Team gelingen kann. Dabei sollte die Führung von einer jungen und frischen Persönlichkeit übernommen werden“, erklärte sie.
FDP-Fraktionschef Dürr wirft Merz Kapitulation vor den Grünen vor
Nach der Einigung von Union, SPD und Grünen über das milliardenschwere Finanzpaket hatte Dürr bereits den CDU-Vorsitzenden und möglichen neuen Bundeskanzler Friedrich Merz. „Nachdem Friedrich Merz seine Überzeugungen bereits in den Sondierungen mit den Sozialdemokraten über Bord geworfen hat, folgt jetzt sogar noch die vollständige Kapitulation vor den Grünen“, sagte Dürr der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.


