Mitglieder der Klima-Gruppe „Letzte Generation“ haben am Freitagmorgen die Kreuzung am Frankfurter Tor in Berlin-Friedrichshain blockiert. Ein Orchester stand nach Angaben der Gruppe ebenfalls auf einer Straße am Frankfurter Tor und spielte klassische Musik. Es kam zu Stau. Etwa 50 Demonstranten waren auf der Kreuzung, 30 davon klebten sich fest, wie eine Polizeisprecherin sagte. Das Ablösen der festgeklebten Demonstranten dauere länger, so die Polizei.
#STAU auf allen Relationen am Frankfurter Tor in #Friedrichshain. Nach Möglichkeit weiträumig umfahren!
— Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ Berlin) (@VIZ_Berlin) November 11, 2022
Mit der Aktion will die „Letzte Generation“ ihrer Forderung nach einer entschiedeneren Bekämpfung des Klimawandels Nachdruck verleihen. Klima-Aktivistin Antonia Vollbrecht, die am Frankfurter Tor war, erklärte: „Ich sitze hier auf der Straße, weil ich nicht anders kann. Weil es sich vollkommen irreal anfühlt, mit dem Wissen, was los ist, weiter zu machen, als wäre nichts. Weil ich es nicht ertrage, dass wir selbst mit klarem Blick auf den Abgrund nicht endlich die Handbremse ziehen und meine Generation sich stattdessen anhören muss, wir sollen doch einfach ein bisschen Optimismus haben.“
Heute sind dutzende Menschen im Herzen Berlins zusammengekommen, um sich entschlossen dem tödlichen Regierungskurs entgegenzustellen.
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) November 11, 2022
Sie blockieren friedlich den Verkehr am #FrankfurterTor und nehmen das Politikversagen in der #Klimakatastrophe nicht länger stillschweigend hin. pic.twitter.com/FywXruSJ21
Seit Monaten blockieren Mitglieder der „Letzten Generation“ immer wieder Straßen in Berlin und kleben sich auf dem Asphalt fest. Am Mittwoch besetzten zwei Frauen auch das Brandenburger Tor. Zuletzt standen die Aktivisten in der Kritik, weil durch ihre Blockaden ein Spezialfahrzeug aufgehalten worden war, das sich auf dem Weg zu einer verunglückten Radfahrerin befand.
Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), kritisierte die Blockaden am Freitag scharf: „Sich an einem Freitagmorgen auf den Asphalt von wichtigen Verkehrsadern zu kleben, ist Nötigung und ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr“, hieß es in einem Statement, den die GdP auf Twitter veröffentlichte. Und weiter: „Auch die Klima-Klebenden müssen langsam verstehen, dass es einen gesetzlichen Rahmen gibt, der losgelöst von der eigenen Überzeugung für alle gilt. Unsere Demokratie ist nicht verhandelbar.“
Es geht schon wieder los - In Friedrichshain haben sich mal wieder ein paar Menschen auf den Asphalt geklebt - Botschaft von @Djeron7 pic.twitter.com/3DAeKVuq7b
— GdP Berlin (@GdPHauptstadt) November 11, 2022
Demonstranten klettern an Fassade des Verkehrsministeriums hoch
Parallel zu den Blockaden in Friedrichshain kletterten am Freitag andere Demonstranten an der Fassade des Bundesverkehrsministeriums an der Invalidenstraße in Mitte hoch. Die Greenpeace-Aktivisten hängten gelbe Absperrbänder mit der Aufschrift „Klimaverbrechen“ an die Fassade.
JETZT 🚨 Greenpeace Aktivist:innen demonstrieren für wirksamen Klimaschutz im Verkehr und gegen Kriminalisierung von Klimaprotest! #Klimaverbrechen
— Greenpeace e.V. (@greenpeace_de) November 11, 2022
Herr @Wissing bricht das Klimaschutzgesetz, damit macht er sich mitschuldig an der #Klimakrise. pic.twitter.com/kwQotg2VXi



