Rammstein spielen Mitte Juli in ihrer Heimatstadt Berlin – eine Aftershow-Party wird aber laut der Berliner Innensenatorin verboten. „In Berlin wird es in den Liegenschaften, die ich verantworte, keine Aftershow-Partys der Band Rammstein geben“, sagte Iris Spranger am Mittwoch. Und weiter: „Es gilt die Ermittlungen abzuwarten, aber die Vorwürfe wiegen so schwer, dass Schutz und Sicherheit der Frauen hier absoluten Vorrang haben.“
Die Band Rammstein und insbesondere Sänger Till Lindemann stehen derzeit stark in der Kritik. Mehrere Frauen hatten in den vergangenen Tagen – zum Teil anonym – Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Sie schilderten Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während der Konzerte gefragt worden, ob sie zur Aftershow-Party kommen wollten. Dort soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.
Es mehren sich mittlerweile die Rufe nach einem Verbot der sogenannten Row Zero (Reihe Null, ein Bereich ganz vorn im Zuschauerraum), oder gar einer Absage der Deutschlandkonzerte der Europa Stadion Tour 2023. Aber hat die Politik überhaupt eine Handhabe?
Berlins Kultursenator Joe Chialo sagte dem Tagesspiegel, dazu, dass hinsichtlich der Vorwürfe nun mehrere Verhaltensgrundsätze ratsam seien. „Wir bewegen uns zwischen zwei sehr wichtigen Gütern: der Unschuldsvermutung als Teil der Menschenrechte auf der einen, dem Ernstnehmen von Vorwürfen und dem Recht auf Unversehrtheit auf der anderen Seite.“ Es dürfe keine Vorverurteilung geben. Die Vorwürfe der Frauen nehme er ernst. Der CDU-Politiker würde es jedoch begrüßen, die Row Zero und die Backstagepartys nicht stattfinden zu lassen sowie Awareness-Teams einzusetzen.
Diese Veränderungen wird es beim Rammstein-Konzert in München geben
Trotzdem sei ein generelles Verbot der Konzerte nicht durchzusetzen. Es besteht „kein rechtlicher Hebel“, erklärte Chialo. Von diesem Mittwoch an sind vier Rammstein-Konzerte in München geplant. Dort wurden bereits einige Veränderungen angekündigt: So soll es die Reihe Null in München nicht geben und auch keine Aftershow-Partys. Außerdem habe das Management ein Awareness-Konzept angekündigt, Details dazu lagen bisher noch nicht vor. Das neue Konzept werde auch Auswirkungen haben auf die Einladung für Rammstein-Fans, die bei solchen Gelegenheiten gern Selfies mit den Musikern schießen. Das sei nun „blöd für alle“, wird Lindemann dazu zitiert.
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