Der ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich im ZDF-„heute journal“ zu der Kritik an den Masken-Deals während der Corona-Pandemie geäußert. „Hat er bei der Beschaffung der Masken zu eigenmächtig und interessenorientiert gehandelt?“, fragt Moderatorin Dunja Hayali. Der sogenannte Sudhof-Bericht lege dies nahe.
Spahn soll während der Pandemie eigenmächtig eine Firma aus dem Münsterland mit der Logistik der Maskenbeschaffung betraut haben – ohne Ausschreibung und offenbar gegen den Rat des Innenministeriums. Das Brisante: Bei der Firma Fiege handelte es sich um ein CDU-nahes Unternehmen aus seiner Heimatregion.
Spahn wegen Masken-Deals in der Kritik
Deutschland habe sich zu Beginn der Pandemie in einem „gesundheitlichen Kriegsfall“ und in einer „Jahrhundertkrise“ befunden. Unter dieser Prämisse sei gehandelt worden. Angesprochen darauf, dass Spahn vor dieser Entscheidung gewarnt worden sei, sagte Spahn: „Ob es solche Warnungen gab, weiß ich nicht“.
„Er stelle sich der politischen Verantwortung“, so Spahn. „Sie sind sich keiner Fehler bewusst, Sie haben ein reines Gewissen?“, hakte Hayali nach. „Ich habe ein reines Gewissen“, bestätigte Spahn. Er habe in der Lage nach bestem Gewissen entschieden. Viele Entscheidungen hätte er mit seinem heutigen Wissen anders getroffen – auch die zur Vergabe der Masken-Aufträge.
Um Masken zu beschaffen, startete das Gesundheitsministerium unter Spahn 2020 dann doch eine Ausschreibung mit einer Abnahmegarantie an jeden Lieferanten, der ein Angebot abgibt. Den Preis soll Spahn selbst au 4,50 Euro pro Maske festgesetzt haben. Rund 100 Lieferanten klagten auf die Zahlung der Maskenlieferungen vor Gericht - einige mit Erfolg.
Der Bericht der Sonderermittlerin Margaretha Sudhof zu den teuren Masken-Deals zu Beginn der Corona-Pandemie sorgte für Wirbel. Von dem ehemaligen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wurde sie beauftragt, als Sonderbeauftragte den Skandal um überteuerte Maskenkäufe in der Corona-Krise aufzuklären. Ihr 170 Seiten langer Bericht wurde im April 2025 fertiggestellt, aber bisher nicht veröffentlicht. Lauterbach sprach sich zuletzt dafür aus, den Bericht zu veröffentlichen.


