Schleswig-Holstein

Kieler Uni-Mitarbeiterin zur Geschlechtertrennung: „Gehört Islamismus nicht zur Vielfältigkeit?“

Eine Trennung nach Geschlechtern bei der „Islamwoche“ in einem Hörsaal der Uni Kiel sorgt für Diskussionen. Eine Mitarbeiterin äußert sich zu den Vorwürfen.

Blick auf ein Gebäude der Christian-Albrechts-Universität
Blick auf ein Gebäude der Christian-Albrechts-UniversitätCarsten Rehder/dpa

Die Christian-Albrechts-Universität (CAU) in Kiel hat in den vergangenen Tagen für bundesweite Schlagzeilen gesorgt. Grund ist die an der Hochschule im Mai stattgefundene „Islamwoche“, bei der männliche und weibliche Studenten im Hörsaal getrennt sitzen sollten: vorn die Männer, hinten die Frauen. Unter den Rednern war auch ein bekannter Salafist.

Die Kanzlerin der Universität, Claudia Ricarda Meyer, distanzierte sich „ganz deutlich von allen Inhalten, die mit den Grundwerten der Universität nicht vereinbar sind“. Die CAU sei eine weltoffene Hochschule, die sich zu Demokratie und Vielfalt bekenne.

Eklat an Uni Kiel: Ministerpräsident fordert Aufklärung

Eine Aussage einer Mitarbeiterin an der Universität sorgt in den sozialen Medien nun für weiteres Aufsehen. Dem YouTube-Kanal „Tim Schwarz Report“  zuvolge bejahte sie die Frage, ob die CAU eine bunte und vielfältige Universität sei. „Dann ist doch Islamismus an einer Hochschule nicht wirklich förderlich“, erwiderte der Mann hinter der Kamera darauf. „Warum nicht? Islamismus ist doch auch eine Farbe“, erklärte die Mitarbeiterin.  Weiter fragte sie den Reporter: „Gehört Islamismus nicht zur Vielfältigkeit?“

Sie „finde es natürlich doof, wenn wir in unserer Kultur und Gesellschaft regeln anwenden, die nicht unserer Kultur und Gesellschaft entsprechen“, sagte sie in Bezug auf die Geschlechtertrennung. Es habe aber sein können, dass an der Islamwoche Menschen teilgenommen hätten, die sehr viel Wert auf die Geschlechtertrennung legen.  Auf die Frage, ob ein Islamismusproblem bestehe, sagte sie, „das Islamusmusproblem ist nicht größer als das mit den Rechten“ und weiter: „Wenn ich Islamist sein will, dann kann ich Islamist sein, aber ich muss mich an die Regeln der Gesellschaft halten“.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) äußerte sich ebenfalls zu dem Fall. Die Vorgänge seien „unerträglich und müssen schnellstmöglich aufgeklärt werden“. „Geschlechtertrennung, antisemitische Botschaften und das Verbreiten extremistischer Ideologien haben an unseren Hochschulen keinen Platz, und sie widersprechen fundamental den Werten unseres demokratischen Rechtsstaates“, so Günther weiter.