Islamismus

Islamwoche an der Uni Kiel: Frauen und Männer sollten getrennt im Hörsaal sitzen

An der Christian-Albrechts-Universität wurde schon mal die Geschlechtertrennung geübt. Ein Redner soll darüber gesprochen haben, wann ein Mann eine Frau züchtigen dürfe.

Der Eingang zum Verwaltungsgebäude der Christian-Albrechts-Universität in Kiel.
Der Eingang zum Verwaltungsgebäude der Christian-Albrechts-Universität in Kiel.Axel Heimken/dpa

Islamisten auf dem Vormarsch: An einer deutschen Universität sollten männliche und weibliche Studenten im Hörsaal getrennt sitzen: vorn die Männer, hinten die Frauen. Unter den Rednern war auch ein bekannter Salafist. Die „Islamwoche“, die im Mai an der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) stattfand, beschäftigt nun den Landtag von Schleswig-Holstein.

Hochschulintern soll es Beschwerden über eine geschlechtergetrennte Sitzordnung gegeben haben. Demnach wurden bei den Vorträgen der Islamwoche Besucherinnen und Besucher laut Augenzeugen dazu aufgefordert, unterschiedliche Eingänge zu nutzen und getrennt voneinander Platz zu nehmen. Frauen sollten sich nach hinten setzen, Männer nach vorn. Zuerst berichteten die Kieler Nachrichten darüber.

Außerdem sollen an Laptops von Teilnehmern der Islamwoche antisemitische Aufkleber zu sehen gewesen sein. Der Vorwurf steht außerdem im Raum, dass im Rahmen der Islamwoche ein Redner darüber gesprochen habe, wann ein Mann eine Frau züchtigen dürfe. Den Redner ordnet der Verfassungsschutz dem Salafismus zu.

Nach der Islamwoche hätten die Hochschulleitung kritische Informationen über die inhaltliche Ausgestaltung der Veranstaltung erreicht, erklärte Uni-Kanzlerin Claudia Ricarda Meyer. „Wir distanzieren uns ganz deutlich von allen Inhalten, die mit den Grundwerten der Universität nicht vereinbar sind.“ Die CAU sei eine weltoffene Hochschule, die sich zu Demokratie und Vielfalt bekenne.

Die Islamische Hochschulgruppe Kiel hatte die Islamwoche vom 5. bis 9. Mai veranstaltet. Die Gruppe distanzierte sich von jeglicher Form des Antisemitismus: Die Vorwürfe basierten auf aus dem Zusammenhang gerissenen Einzelaspekten.

Auf Antrag der FDP befasst sich der Bildungsausschuss im Kieler Landtag am 10. Juli mit der Islamwoche.