Natur

Invasive Krebse im Stadtpark Schöneberg in Berlin? Rätsel könnte gelöst sein

Besucher stoßen im Stadtpark Schöneberg auf eine mysteriöse Krebsart. Das löst eine Diskussion im Internet aus – nun schaltet sich das Nabu ein. 

Ein heimischer Edelkrebs.
Ein heimischer Edelkrebs.Blickwinkel/imago

Treibt im Stadtpark Schöneberg eine invasive Krebsart ihr Unwesen? Diese Frage wurde vor wenigen Tagen auf der Social-Media-Plattform Reddit diskutiert. Ein Nutzer teile ein Bild, was laut der Überschrift des Posts einen „seltsamen Hummer“ zeigen könnte. Unklar war bisher, um was für ein Tier es sich dabei genau handelt. Der Naturschutzbund der Hauptstadt (Nabu) hat Antworten – auch auf die Frage, ob es denn wirklich ein Hummer sein könnte. 

Bislang seien keine Hummerpopulationen in der Hauptstadt bekannt, teilte ein Sprecher von Nabu Berlin auf Anfrage der Berliner Zeitung mit. Anhand der Bilder ließe sich allerdings erkennen, dass es sich bei dem vermeintlichen Hummer entweder um den heimischen Edelkrebs oder den invasiven Kamberkrebs aus Nordamerika handelt.

Weird lobsters in Volkspark Schöneberg?
byu/Xen0philius-Loveg00d inberlin

Der Kamberkrebs könne schlimmstenfalls die Krebspest mitbringen und die heimischen Arten damit anstecken. Da die invasive Art selbst nicht so anfällig für die Pilzerkrankung sei, setze sie sich zunehmend gegen die heimischen Arte durch. Die Populationen der heimischen Arten seien schon stark zurückgegangen, so der Sprecher. „Sollte es ein Edelkrebs sein, ist das umso erfreulicher“.

Die Tiere können mit genügend Abstand fotografiert werden und anschließend zur Bestimmung auf Webseiten wie Artenfinder oder Naturgucker hochgeladen werden. Ansonsten sollten die Krebse nach Möglichkeit in Ruhe gelassen werden, betonen Naturschützer. 

Verschiedene invasive Arten verdrängen heimische Krebse

Doch nicht nur der erwähnte Kamberkrebs macht es aktuell in Berlin den anderen Krebsarten schwer. Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs (Procambarus clarkii) verbreitet sich trotz verschiedener Maßnahmen weiter. Als Allesfresser hat der Sumpfkrebs nachteilige Auswirkungen auf die Artenzusammensetzung eines Gewässers, teilte die Umweltverwaltung mit. Sie sollen demnach sehr gefräßig sein und sich schnell vermehren. Er hat sich vermutlich als Nachkomme von ausgesetzten Tiere in der Stadt etabliert. Die Krebse sind essbar und wurden bereits als Delikatesse in Berliner Restaurants verkauft.