Politiklandschaft

Großspenden-Boom nach Ampel-Aus: Welche Partei am meisten profitiert

Dieser Bundestagswahlkampf wird kurz und knackig – aber auch das will finanziert sein. Da freut es die Parteien, wenn die Spendeneinnahmen sprudeln.

Christian Lindner (M., FDP), damaliger Bundesminister der Finanzen, Robert Habeck (l., Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)
Christian Lindner (M., FDP), damaliger Bundesminister der Finanzen, Robert Habeck (l., Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)Kay Nietfeld/dpa

Das Zerbrechen der Ampelkoalition und die vorgezogene Bundestagswahl haben zu einem deutlichen Anstieg der Parteispenden geführt. Besonders die CDU profitierte von großzügigen Zuwendungen: Zwischen dem 6. November und dem 6. Dezember konnte sie ihre Wahlkampfkasse mit 1,952 Millionen Euro aus Großspenden ab 35.000 Euro füllen, wie eine Veröffentlichung des Deutschen Bundestages zeigt. Damit übertraf die CDU die Einnahmen aller anderen im Bundestag vertretenen Parteien zusammen deutlich.

Die größte Einzelspende ging jedoch an eine Partei außerhalb des Bundestags: Die Europapartei Volt erhielt von Thadaeus Friedemann Otto, einem Sänger aus Goslar, eine Million Euro.

Unter den Bundestagsparteien folgte die FDP mit Großspenden in Höhe von 820.000 Euro auf Platz zwei. Die Grünen erhielten 245.000 Euro, die SPD 220.000 Euro, die CSU 100.000 Euro und das BSW 50.000 Euro. Die Linke und die AfD gingen seit dem Ende der Ampelkoalition leer aus.

Meldegrenze für Spenden wurde herabgesetzt

Der Anstieg von Parteispenden ist ein bekanntes Phänomen vor Bundestagswahlen. In diesem Wahlkampf wird die Entwicklung jedoch transparenter, da die Meldegrenze für Großspenden von 50.000 auf 35.000 Euro gesenkt wurde. Der Bundestag veröffentlicht solche Spenden zeitnah online.

Ein Vergleich mit dem Vormonat Oktober verdeutlicht die Dynamik: Während die CDU damals lediglich 292.000 Euro erhielt, stiegen die Einnahmen im November auf fast zwei Millionen Euro. Andere Parteien wie die CSU (50.000 Euro) und die Grünen (124.000 Euro) verzeichneten ebenfalls niedrigere Einnahmen im Oktober. Eine Ausnahme bildete das BSW, das im Oktober eine einmalige Spende von 1,2 Millionen Euro verbuchen konnte.