Die westlichen Sanktionen gegen Russland scheinen Wirkung gezeigt zu haben. Dem Land könnte einem Geheimpapier zufolge eine längere und tiefere Rezession bevorstehen. Die Informationen über die wirtschaftliche Lage sollen einem internen Bericht entstammen, der für den Kreml erstellt wurde. Bloomberg hatte zuvor darüber berichtet.
Der Bericht soll für eine Tagung von russischen Spitzenbeamten am 30. August erstellt worden sein. Er ist das Ergebnis monatelanger Arbeit von Beamten und Experten zu den Auswirkungen der wirtschaftlichen Isolation Russlands infolge des Einmarsches in der Ukraine.
Prognose: Westliche Sanktionen verschärfen Wirtschaftslage
In dem Papier wurden mehrere Szenarien erstellt, wie es der russischen Wirtschaft infolge der Sanktionen ergehen kann. Das Szenario „Trägheit“ sieht den Tiefpunkt der Wirtschaft im nächsten Jahr bei 8,3 Prozent unter dem Niveau von 2021, während das Szenario „Stress“ den Tiefpunkt im Jahr 2024 ansetzt, 11,9 Prozent unter dem Niveau des vergangenen Jahres.
Die Prognosen sind sich einig: Der Druck durch die westlichen Sanktionen wird zunehmen, weitere Länder werden sich anschließen. Zudem stellt der Bericht fest, dass Russland mit einer „Blockade“ konfrontiert ist, die „praktisch alle Transportwege“ betreffe und die Wirtschaft des Landes vom Ausland abschneide.
Auch der Stopp von Gaslieferungen Russlands nach Europa kann zur weiteren Verschlechterung der Wirtschaftslage beitragen. Bis zu 400 Milliarden Rubel (6,6 Mrd. Euro) pro Jahr könnte ein Lieferstopp Russland kosten.



