Die erwartete Gegenoffensive der Ukraine könnte nach den Worten des Chefs der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, für Russland zur „Tragödie“ werden. Prigoschin sagte in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit dem russischen Militärblogger Semjon Pegow, er rechne Mitte Mai mit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive. „Diese Gegenoffensive könnte zu einer Tragödie für unser Land werden“, fügte er hinzu.
Prigoschin beklagte sich erneut über eine unzureichende Versorgung seiner Kämpfer in der Ukraine mit Munition. „Wir haben nur zehn bis 15 Prozent der Granaten, die wir brauchen“, sagte der Wagner-Chef. Die Schuld gab er erneut der russischen Armeeführung.
Prigoschin ist ein Verbündeter von Kreml-Chef Wladimir Putin, liefert sich aber einen Machtkampf mit dem russischen Verteidigungsministerium und der Armeespitze. In der Ukraine ist die Wagner-Gruppe derzeit in erster Linie an der Schlacht um Bachmut beteiligt. Die Kämpfe um die Stadt im Osten der Ukraine dauern seit Monaten an.
Frühjahrsoffensive: Armeechef der Ukraine trifft Oberbefehlshaber der Nato
Die Vorbereitungen für die seit langem erwartete Frühjahrsoffensive der Ukraine stehen nach Angaben Kiews kurz vor dem Abschluss. Der ukrainische Armeechef Walerij Saluschnyj traf sich für Beratungen mit dem Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Europa, Christopher Cavoli.
Er habe den US-General ausführlich über die Lage entlang der Fronten in der Ukraine informiert, teilte Saluschnyj am Sonntag auf Telegram mit. „Ich habe mögliche Szenarien, Bedrohungen und Voraussetzungen für unsere zukünftigen Aktionen beschrieben.“ Saluschnyj machte keine Angaben zum Ort des Treffens. Experten gehen davon aus, dass sich die Ukraine aktuell auf eine Frühjahrsoffensive zur Rückeroberung besetzter Gebiete vorbereitet.
Bei der Unterredung habe er Cavoli über die Notwendigkeit informiert, der Ukraine eine breite Palette an Waffen und Luftabwehrsystemen zur Verfügung zu stellen, die „zur Bewältigung der Herausforderungen bei der Bekämpfung der russischen Aggression beitragen würden.“





