Zeremonie in Norwegen

Friedensnobelpreisträgerin Machado kommt offenbar doch nach Oslo

Heute sollen in Stockholm und Oslo die Nobelpreise feierlich verliehen werden. Die Preisträgerin des Friedensnobelpreises wird offenbar nicht dabei sein – reist aber dennoch nach Oslo.

Die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado führt eine Demonstration gegen die erneute Vereidigung des Präsidenten Maduro an.
Die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado führt eine Demonstration gegen die erneute Vereidigung des Präsidenten Maduro an.Jesus Vargas/dpa

Die diesjährige Preisträgerin des Friedensnobelpreises, María Corina Machado, wird anlässlich der offiziellen Verleihung am Mittwoch doch nach Oslo reisen. Zuvor hatte es geheißen, sie sei nicht in Norwegen und werde auch nicht bei der Preiszeremonie auf der Bühne stehen, so der Direktor des norwegischen Nobelinstituts, Kristian Berg Harpviken, am Morgen gegenüber dem Rundfunksender NRK. Stattdessen solle ihre Tochter den Preis entgegennehmen und eine von ihrer Mutter geschriebene Rede vortragen.

Nun teilte das norwegische Nobelinstitut mit, sie werde es zwar nicht zur eigentlichen Preisverleihung schaffen, komme aber nach Oslo, ohne einen genauen Zeitpunkt ihrer Ankunft zu nennen.

Zuvor war bereits die eigentlich geplante anschließende Pressekonferenz mit der venezolanischen Oppositionsführerin abgesagt worden – das Nobelinstitut erklärte, man sei „im Unklaren“ über Machados Aufenthaltsort. Ursprünglich war jedoch von ihrer persönlichen Teilnahme an der Zeremonie ausgegangen worden.

Machado lebt im Untergrund

Machado lebt seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl 2024, die sie und ihre Unterstützer als gestohlen bezeichnen, im Untergrund. Sie wurde mit dem Friedensnobelpreis für ihre Bemühungen ausgezeichnet, Demokratie nach Venezuela zu bringen. Obwohl Machado regelmäßig Video-Updates in sozialen Medien veröffentlicht, meist vor einer neutralen weißen Wand, ist ihr derzeitiger Aufenthaltsort unbekannt.

Der venezolanische Generalstaatsanwalt Saab hatte gedroht, er werde die 58-Jährige im Falle ihrer Teilnahme an der Nobelpreisverleihung als „flüchtig“ betrachten. Ihr drohte eine Festnahme bei ihrer Rückkehr ins Land.