Der Norwegische Friedensrat hat angekündigt, in diesem Jahr die traditionelle Fackelparade durch das Zentrum von Oslo am Tag der Verleihung des Friedensnobelpreises nicht zu organisieren. Als Grund nannte der Rat seine Unzufriedenheit mit der Wahl der venezolanischen Oppositionspolitikerin María Corina Machado zur diesjährigen Preisträgerin.
„Unsere Mitglieder haben nicht das Gefühl, dass die Preisträgerin mit den Grundwerten des Norwegischen Friedensrates oder unserer Mitglieder übereinstimmt“, erklärte der Rat, der 17 norwegische Friedensorganisationen und rund 15.000 Aktivisten vertritt.
Die Entscheidung sei „schwierig, aber notwendig“, sagte Ratspräsidentin Eline H. Lorentzen. Man habe großen Respekt vor dem Nobelkomitee und dem Friedenspreis als Institution. „Aber als Organisation müssen wir unseren Prinzipien und der breiten Friedensbewegung, die wir vertreten, treu bleiben. Wir hoffen, den Preis in den kommenden Jahren wieder feiern zu können.“
Gegenüber der Zeitung VG erklärte Lorentzen, einige von Machados Methoden stünden nicht im Einklang mit den Prinzipien und Werten des Rates oder seiner Mitgliedsorganisationen, wie der Förderung von Dialog und gewaltfreien Methoden.
Machado ist eine scharfe Kritikerin der sozialistischen Regierung Venezuelas. Sie setzt sich für einen Regimewechsel in ihrem Heimatland ein und hat zu Massenprotesten gegen Präsident Nicolás Maduro aufgerufen. Einige werfen ihr vor, dabei auch gewaltsame Methoden zu unterstützen.


