Die USA haben offenbar wegen der anhaltenden Sorge um das AKW Saporischschja in dieser Woche ein Flugzeug nach Europa geschickt, das radioaktive Substanzen in der Luft aufspüren kann. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet, handelt es sich dabei um das Spezialflugzeug WC-135R Constant Phoenix, auch „Nuke Sniffler“ („Atomschnüffler“) genannt.
Die Flugroute des Militärflugzeugs lässt sich auf einschlägigen Flug-Tracker-Websiten nahezu live verfolgen. Screenshots, die auf Twitter kursieren, zeigen, dass die Maschine offenbar in Nebraska in den USA startete und am Mittwoch zunächst auf Kreta landete. Von dort flog die WC-135R Constant Phoenix am Donnerstag in die Niederlande und anschließend nach London, wo sie auf der britischen Air Force Base Mildenhall landete.
US Air Force
— Zaes (@ZaesADSB) July 5, 2023
WC-135R Constant Phoenix
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Nuke Sniffer on the ground at Souda Bay pic.twitter.com/QdbMSLuGnJ
Der Einsatz auf dem sogenannten „Atomschnüffler“ ist für die Besatzung nicht ungefährlich. Das Flugzeug lässt durch Durchflussgeräte Luftproben ins Innere strömen, dort werden strahlende Partikel dann auf einer Art Filterpapier gesammelt, wo sie analysiert werden können. Die radioaktive Strahlenbelastung kann im Flugzeuginneren im Ernstfall hoch sein. Für die Besatzungsmitglieder der US-Luftwaffe ist deshalb das Tragen eines Schutzanzuges vorgeschrieben.
Möglicher Einsatz für „Atomschnüffler“: Explosion am AKW Saporischschja
Im Nato-Hauptquartier in Brüssel ist dem Bericht zufolge von einer ungewöhnlich spannungsreichen Phase die Rede. Aktuell bereite den Experten Sorge, dass Russland womöglich zum Nato-Gipfel in Vilnius am 11. und 12. Juli eine Eskalation in der Ukraine planen könnte.
Besonders heikel sei die Lage am AKW Saporischschja. Die Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig Anschlagspläne vor. Eine Explosion des Kernkraftwerks könnte dazu führen, dass der Wind radioaktive Partikel weit durch die Luft trägt. Dann käme der Atomschnüffler zum Einsatz, um das Ausmaß der Katastrophe zu vermessen.
Nato-Gipfel in Brüssel: Auch Bundeswehr macht sich bereit
Vier Tage vor dem Nato-Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius sind auch die zum Schutz des Treffens verlegten Patriot-Flugabwehrraketen der Bundeswehr am Freitag bereit. Die drei Kampfstaffeln meldeten der Nato nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur um 9.10 Uhr volle Einsatzbereitschaft. Die Deutsche Luftwaffe übernimmt mit den Waffensystemen und rund 250 Soldaten den Schutz gegen ballistische Raketen, aber auch gegen Flugzeuge und Marschflugkörper. Das Bündnis trägt damit der verschärften Sicherheitslage Rechnung, ohne dass es konkrete Hinweise auf einen Angriff gibt.





