Die jemenitischen Huthis haben nach eigenen Angaben einen Drohnenangriff auf die israelische Stadt Tel Aviv verübt. Die Huthis erklärten am Donnerstag, sie hätten mit mehreren Drohnen ein „wichtiges Ziel“ in Tel Aviv angegriffen. Die Drohnen hätten ihr Ziel erreicht, „ohne dass der Feind sie angreifen oder abschießen konnte“. Die israelische Armee erklärte, sie habe in der Nacht vor der zentralisraelischen Küste „ein verdächtiges Luftziel“ abgefangen. Einzelheiten nannte sie nicht.
Am Mittwoch hatten die vom Iran unterstützten Huthis nach eigenen Angaben Marschflugkörper auf Israel abgefeuert, nachdem der Iran am Dienstagabend Israel mit rund 200 Raketen angegriffen hatte. Bereits am vergangenen Samstag hatten die Huthis nach eigenen Angaben eine Rakete auf den Flughafen von Tel Aviv abgefeuert. Israel griff daraufhin Stellungen der Huthis im Jemen an.
Einem Bericht von Reuters zufolge könnten die Huthis nun auch eine neue Phase von Angriffen auf Schiffe im Roten Meer starten. Die Nachrichtenagentur berichtet von E-Mails an griechische Reeder, in denen die Huthis erklären sollen, auch Handelsschiffe ins Visier zu nehmen, die keine oder nur geringe Verbindungen zu Israel haben. Damit richten sich die Drohungen erstmals auch gegen ganze Flotten und erhöhen das Risiko für Schiffe, die das Rote Meer noch durchqueren wollen.
Die Marineeinheit der Europäischen Union im Roten Meer, Aspides, bestätigte die Entwicklung der Taktik der Huthis bei einem Treffen mit Reedereien hinter verschlossenen Türen Anfang September, wie aus einem Reuters vorliegenden Dokument hervorgeht.
In dem Dokument, das den Reedern zur Verfügung gestellt wurde, sagte Aspides, dass die Entscheidung der Huthis, die Warnungen auf ganze Flotten auszuweiten, den Beginn der „vierten Phase“ ihrer Militärkampagne im Roten Meer markiere. Aspides forderte die Reeder auf, ihre AIS-Transponder (Automatic Identification System) abzuschalten, die die Position eines Schiffes anzeigen und als Navigationshilfe für Schiffe in der Nähe dienen.


