Getreideexporte

Erdogan: Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide verlängert

Russland und die Ukraine haben sich auf eine Verlängerung des Getreideabkommens geeinigt. Die Verhandlungen bleiben angespannt.

Ein Bagger verlädt in einem ukrainischen Hafen Getreide. Die Ausfuhr von Getreide läuft derzeit über einen Schutzkorridor im Schwarzen Meer.
Ein Bagger verlädt in einem ukrainischen Hafen Getreide. Die Ausfuhr von Getreide läuft derzeit über einen Schutzkorridor im Schwarzen Meer.Andrew Kravchenko/AP

Russland und die Ukraine haben sich auf eine Verlängerung des Getreideabkommens geeinigt. Es gelte für weitere zwei Monate, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch in Ankara. Das Abkommen war im Juli 2022 unterzeichnet worden, um trotz des russischen Angriffskriegs die sichere Ausfuhr von ukrainischem Getreide durch einen Schutzkorridor im Schwarzen Meer zu ermöglichen. Es wäre andernfalls zum 18. Mai ausgelaufen. Die Türkei vermittelt in der Sache zwischen den Kriegsparteien.

„Dank der Bemühungen unseres Landes, der Unterstützung unserer russischen Freunde und des Beitrags unserer ukrainischer Freunde wurde beschlossen, das Getreideabkommen im Schwarzen Meer um zwei weitere Monate zu verlängern“, erklärte Erdogan am Mittwoch in der türkischen Hauptstadt.

Verhandlungen zu Getreideabkommen: Russland beklagt westliche Sanktionen

Russland hatte nach dem Überfall auf die Ukraine die Getreideexporte des Nachbarlandes blockiert. Die Blockade und Sanktionen gegen Russland haben 2022 weltweit zu starken Preisanstiegen unter anderem bei Getreide und Dünger geführt. Russland und die Ukraine lieferten vor dem Krieg fast ein Viertel der Getreideexporte weltweit. Im Juli 2022 kam die Schwarzmeer-Getreide-Initiative zustande, die von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelt wurde.

Seit dem Start des Getreidekorridors wurden der UN zufolge fast 30 Millionen Tonnen an landwirtschaftlichen Gütern exportiert. 2022 kam aus der Ukraine demnach über die Hälfte des Weizenbedarfs für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen.

Zusätzlich gab es eine Vereinbarung mit Russland, die den Export russischer Nahrungs- und Düngemittel erleichtern sollte. Russland drohte immer wieder, die Abkommen platzen zu lassen und begründete das unter anderem damit, dass seine eigenen Exporte von Getreide und Dünger weiter durch westliche Sanktionen behindert würden. Mehr als 1000 Schiffe haben laut UN im Rahmen des Abkommens bisher ukrainische Häfen verlassen.