Der ehemalige Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich bei seinem Besuch im ZDF-„Morgenmagazin“ am Donnerstag nicht zu einem möglichen Corona-Untersuchungsausschuss geäußert. Gut zwei Jahre nach dem Ende der letzten Corona-Maßnahmen soll die Pandemie mit ihren Folgen in Deutschland umfassend aufgearbeitet werden.
Der Bundestag will dazu am Donnerstag die Einsetzung einer Enquete-Kommission beschließen. Nach längerem Streit um ein Format zeichnet sich eine breite Mehrheit dafür ab. Den Antrag, den die Koalitionsfraktionen von Union und SPD eingebracht hatten, tragen nach einigen Änderungen nun auch Grüne und Linke mit.
Sudhof sagt am Donnerstag erneut zu Masken-Deals aus
Lauterbach selbst wollte jedoch nicht sagen, wie er zu einem Untersuchungsausschuss steht. „Da mische ich mich ja gar nicht ein“, so der ehemalige Bundesgesundheitsminister. „Ich bin der Vorgänger von Frau Warken, die das mitentscheiden muss, und der Nachfolger von Herrn Spahn.“ Der Moderator hakte nach: „Aber Sie waren doch lange Gesundheitsminister?“. Doch Lauterbach wimmelte ab. Er habe zwar dazu „auch eine Meinung“, die wolle er jedoch für sich behalten: „Das gehört sich nicht, dass man sich als ehemaliger Gesundheitsminister dazu äußert.“
Die Sonderbeauftragte zur Aufarbeitung der Maskenbeschaffung, Margaretha Sudhof (SPD), sagte am Donnerstag im Gesundheitsausschuss des Bundestags aus. Die Sitzung wurde nach Angaben des Bundestags zu Beginn als sogenannte Verschlusssache hochgestuft, um Sudhof eine „vollumfängliche Aussage“ zu ermöglichen. Die Öffentlichkeit sollte deshalb nicht über Verlauf und Inhalte der Sitzung informiert werden. Der Gesundheitsausschuss hatte Sudhof als Gast eingeladen, damit sie ihren Bericht über die Masken-Beschaffung unter dem damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn erläutert. Am Dienstag war sie dazu bereits vom Haushaltsausschuss angehört worden.
Lauterbach sagte im „Morgenmagazin“, dass die Maskenaffäre „auf jeden Fall aufgeklärt werden“ müsse. „Hier sind ja Vorwürfe im Raum, die sehr weit gehen“, so der ehemalige Gesundheitsminister weiter. „Aber wie das jetzt geschehen soll – Untersuchungsausschuss oder nicht –, dazu äußere ich mich nicht“. Auf der Plattform X veröffentlichte Lauterbach nach der Sendung einen Beitrag: „Die Aufklärung der Maskenaffäre ist wichtig auch für das Vertrauen in unsere Demokratie. Bürger haben damals ihre Existenz verloren, weil sie korrekt und solidarisch waren. Andere haben sich bereichert und betrogen. Das muss aufgeklärt werden“.
Die Aufklärung der Maskenaffäre ist wichtig auch für das Vertrauen in unsere Demokratie. Bürger haben damals ihre Existenz verloren, weil sie korrekt und solidarisch waren. Andere haben sich bereichert und betrogen. Das muss aufgeklärt werden. https://t.co/5AIN8f3EaG
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) July 10, 2025


