Wahlkampf

CDU, SPD und FDP: Ulrike Gote soll Fahrten nach Kassel einschränken

Der Berliner Senatorin wird vorgeworfen, dass sie zwischen Kassel und Berlin heimlich pendelt. Von mehreren Seiten kommen jetzt harte Worte.

Gesundheitssenatorin Ulrike Gote
Gesundheitssenatorin Ulrike GoteImago/Bernd Elmenthaler

Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) wird von mehreren Seiten vorgeworfen, dass sie zwischen Kassel und Berlin heimlich pendelt und deswegen für Mitarbeiter und Politik-Kollegen schlecht ansprechbar ist. Dabei hatte Gote noch zu Anfang des Jahres erklärt, die Pendelei sein zu lassen und fest in die Hauptstadt zu ziehen.

Recherchen der Berliner Zeitung untermauern die Vorwürfe gegen die Grünen-Politikerin. In Kassel hat Ulrike Gote ein Haus, ihr Hauptwohnsitz ist noch dort.   

Ulrike Gote: Auch ein SPD-Politiker ist unzufrieden

Der CDU Generalsekretär der CDU Stefan Evers bat die Gesundheitssenatorin jetzt, das Hin-und Herfahren einzuschränken. „Weniger Rückfahrten wären schon ein Gewinn“, sagte Evers der Berliner Zeitung. Um dann nachzulegen: „Berlin mag Pendlerhauptstadt sein – aber zumindest Senatoren sollten in der Stadt auch wohnen. Jetzt lohnt es sich allerdings kaum noch, die Umzugskisten zu packen. Ab dem 12. Februar kann sich Frau Gote wieder voll und ganz ihrer Heimatstadt Kassel widmen.“

Stefan Förster, der wissenschaftspolitische Sprecher der FDP, stößt in das gleiche Horn. Der Berliner Zeitung erklärte er:  „Wenn die Senatorin lieber in Kassel wohnen will, dann kann sie nicht in Berlin arbeiten. Diese herausfordernde Tätigkeit erfordert eine örtliche Verfügbarkeit an sieben Tagen in der Woche. Die Regierende Bürgermeisterin ist aufgefordert, transparent Auskunft darüber zu geben, ob Frau Gote regelmäßig sich nach Kassel abmeldet und mit dem Dienstwagen dorthin fährt und sollte hier schnellstmöglich für Abhilfe sorgen.“

Auch Mitglieder der Koalition sind unzufrieden. Der pflegepolitische Sprecher der SPD Lars Düsterhöft schreibt auf Facebook über die Senatorin: „Als Abgeordneter kann ich auch bestätigen, dass sie noch nicht den Unterschied zwischen uns Abgeordneten des Landes Berlin und den Stadtverordneten in Kassel verstanden hat.“ Familie sei schon wichtig, erklärt Düsterhöft weiter zum Pendelei-Vorwurf. Wer aber in einem der höchsten Ämter unserer Heimatstadt arbeite, müsse natürlich auch hier vor Ort sein. Gote brenne nicht für Berlin, schreibt der SPD-Mann.