Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben wenige Tage vor der Christopher-Street-Day-Parade (CSD) die U-Bahnstation am Bundestag mit der Pride-Flagge geschmückt. „Wir haben umdekoriert“, teilte die BVG auf Instagram mit. Der Eingang mit dem Schild U-Bahnhof Bundestag ist statt in blau mit den Regenbogenfarben überklebt.
„Die Berliner Verkehrsbetriebe sind und bleiben bunt wie ihre Stadt. Nicht nur, aber gerade im Berliner Pride Month, bekennt sich das Unternehmen gemeinsam mit seinem BVG-Regenbogennetzwerk, in dem sich inzwischen rund 700 BVGerInnen das ganze Jahr über ehrenamtlich zu LGBTQIA+-Themen engagieren, zur Vielfalt innerhalb der BVG, in Berlin und in unserer Gesellschaft“, teilte ein Sprecher der BVG mit. Während des Pride Months gebe es an U-Bahnhöfen in der gesamten Stadt Gestaltungen im Regenbogen-Design. Auch die U-Bahnhöfe Nollendorfplatz, Wittenbergplatz, Bundestag, Kottbusser Tor und Alexanderplatz seien mit den Farben gekennzeichnet. „Wir sind stolz auf unsere vielfältige Belegschaft und wollen mit unseren vielfältigen Aktivitäten auch zeigen, dass queere Menschen bei uns willkommen sind – als Fahrgäste und als Mitarbeitende.“
Die Treppen zum Bundestag sind ebenfalls in Regenbogenfarben angestrichen. „Also UNSER Bundestag ist dann jetzt bereit für den CSD, teilte die BVG mit“. Die Entscheidung der BVG stieß in den Kommentaren auf einige Zustimmung.
„Stabil“, kommentierte Sven Lehmann (Grüne), früherer Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Ein anderer Nutzer kommentierte, gerichtet an Julia Klöckner, „Ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie vielleicht auch noch zur Vernunft kommen!“.
Zuvor hatte es Kritik an einer Entscheidung der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) gegeben, die keine Regenbogenflagge am CSD mehr auf dem Bundestag wehen lassen will. Statt zum CSD, in diesem Jahr am 26. Juli, soll die Flagge zukünftig nur noch zum Internationalen Tag gegen Homophobie (17. Mai) die Regenbogenflagge am Reichstagsgebäude gehisst werden.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) verteidigte die Entscheidung. „Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt“, auf das man beliebig Fahnen hisse, so Merz. Auch diese Aussage sorgte für massive Kritik.


