Demonstration

Neonazis mobilisieren gegen den Berliner CSD 2025

Am Samstag feiert Berlin seine queeren Gruppen. Das gefällt nicht allen. Es haben sich Störer von Rechtsaußen angemeldet.

Teilnehmer des CSD in Bernau tragen ein Transparent mit der Aufschrift „CSD statt AfD“.
Teilnehmer des CSD in Bernau tragen ein Transparent mit der Aufschrift „CSD statt AfD“.Christophe Gateau/dpa

Am kommenden Samstag zeigt sich Berlin von seiner queeren Seite. Am Christopher Street Day stehen Hunderttausende für die Sichtbarkeit der Rechte von queeren Menschen ein. Doch es wird auch Gegenprotest erwartet.

Bereits in den letzten Jahren kam es gerade in kleineren Städten rund um Berlin zu Gegendemonstrationen, Attacken und Störaktionen von Rechtsaußen. Insbesondere junge, aktionsorientierte Neonazis nutzen die Aktionen gegen die Pride-Veranstaltungen zur Mobilisierung. Auch in diesem Jahr waren Neonazis auf Pride-Paraden keine Seltenheit.

Die Route des CSD 2025
Die Route des CSD 2025Catalina Hildebrandt/Berliner Zeitung

Zuletzt hatten Neonazis am 12. Juli in Bernau bei Berlin gegen den CSD mobil gemacht. Doch auch am 26. Juli ist eine Gegenkundgebung von Rechtsaußen angemeldet. Anmelder ist eine Einzelperson. 350 Teilnehmer werden erwartet, wie die Berliner Polizei bestätigte. Die Gegendemo trägt den Titel „Gemeinsam gegen den CSD-Terror und der Identitätsstörung“. Im Netz wurde bereits für die Gegenveranstaltung auf einschlägigen Kanälen geworben. Sie soll ab 11.30 Uhr zwischen Leipziger Straße und Platz des 18. März stattfinden und sich – Stand jetzt – parallel zur Route des CSD bewegen. Auch am Nollendorfplatz sollen sie vorbeiziehen. Erfahrungsgemäß kann sich das allerdings bis zum Tag der Veranstaltungen noch ändern.

Die Polizei ist mit einem verstärkten Aufgebot im Einsatz, die Veranstalter sind im engen Austausch mit der Polizei. Zusätzlich sollen etwa 280 Ärzte und Sanitäter vor Ort sein, um medizinische Hilfe zu gewährleisten.

Der Vorstand des Berliner CSD gab an, mit der Polizei in„ regelmäßigem und vertrauensvollem Austausch“ zu stehen. Die Berliner Polizei betreibe ein Monitoring, welches aktuelle Bedrohungslagen, angemeldete Gegendemonstrationen und auch nicht-angemeldete Aufrufe gegen den CSD bei Social Media umfasse. „Wir haben großes Vertrauen, dass die Berliner Polizei unseren CSD umfassend schützen wird“, so CSD-Vorstand Thomas Hoffmann. „Zusätzlich setzen wir selbst mehrere Hundert Sicherheitskräfte ein, die Fahrzeuge, Infrastruktur, Technik und Bühnenaufbauten schützen und einen ordnungsgemäßen Ablauf der Demonstration gewährleisten.“