Bus- und Bahnfahren in Berlin und Brandenburg wird ab dem kommenden Jahr spürbar teurer. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) will die Ticketpreise zum 1. Januar um durchschnittlich gut sechs Prozent anheben, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Aufsichtsratskreisen erfuhr. Zuvor hatte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtet. Der Aufsichtsrat des VBB soll die Pläne am Donnerstag offiziell beschließen.
Damit dürfte das Einzelticket in Berlin erstmals mehr als vier Euro kosten. Derzeit zahlen Fahrgäste für die einfache Fahrt 3,80 Euro. Auch das Semesterticket für Studierende wird teurer: In Berlin und Elstal soll es künftig 240 Euro für ein halbes Jahr kosten, bislang waren es 226,20 Euro.
Einige Ticketangebote fallen weg
Nach Informationen des RBB sollen mehrere bisherige Angebote komplett gestrichen werden, darunter die Jahreskarte, die 7-Tage-Karte, das VBB-Abo 65plus sowie die 8-, 9- und 10-Uhr-Karten. Zudem sollen die sogenannten BC-Preisstufen in Berlin, Potsdam, Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Cottbus entfallen. Fahrgäste müssten dann ein teureres ABC-Ticket kaufen.
Neu eingeführt werden soll demnach ein Mieterticket für Frankfurt (Oder). Ziel sei es, die Tarifstruktur zu vereinfachen und auf wenig genutzte Produkte zu verzichten.
Bereits zweite große Erhöhung in kurzer Zeit
Schon zu Beginn dieses Jahres waren die VBB-Tarife um rund 7,5 Prozent gestiegen. Verbundchef Christoph Heuing hatte im Sommer erklärt, dass die Verkehrsunternehmen wegen massiv gestiegener Kosten unter Druck stünden. Die Einnahmen könnten die steigenden Ausgaben für Personal, Energie und Instandhaltung nicht auffangen.
Viele Fahrgäste nutzen inzwischen das Deutschlandticket, das für derzeit 58 Euro im Monat bundesweit Fahrten im Nahverkehr ermöglicht. Dennoch ist der VBB mit seinen regionalen Tarifen weiterhin auf zusätzliche Einnahmen angewiesen.

