Brics-Gipfel

Brics-Gruppe nimmt sechs weitere Länder auf

Die Brics-Gruppe wichtiger Schwellenländer wird um sechs Länder erweitert. Darunter sind der Iran und Saudi-Arabien.

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa 
Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa Marco Longari / AFP

Die Brics-Gruppe wichtiger Schwellenländer wird um sechs Länder erweitert. Saudi-Arabien, der Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Argentinien, Ägypten und Äthiopien werden zum 1. Januar 2024 aufgenommen, wie der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa am Donnerstag beim Gipfel der Allianz in Johannesburg ankündigte.

Die Erweiterung der Gruppe stand im Vordergrund des dreitägigen Spitzentreffens, das am Donnerstag endet. Mit der Aufnahme der neuen Mitglieder entwickelt sich die Gruppe zu „Brics plus“.

Ziel der Allianz ist es, ein Gegengewicht zur geopolitischen und wirtschaftlichen Dominanz des Westens zu bilden. Auch ihre Abhängigkeit vom US-Dollar als globale Leitwährung möchten die Brics-Länder reduzieren. China ist die mächtigste Volkswirtschaft des Blocks und möchte seine globale Macht im Vergleich zu den USA weiter ausbauen.

Die Brics-Gruppe besteht derzeit aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. In diesen Staaten wird ein Viertel der globalen Wirtschaftsleistung erarbeitet, in ihnen leben 42 Prozent der Weltbevölkerung.

Am Vortag der nun verkündeten Einladung an sechs weitere Staaten hatte Südafrikas Präsident Ramaphosa gesagt, angesichts einer sich verändernden Welt sei eine „grundlegende Reform“ der Weltordnungspolitik nötig. „Neue Realitäten erfordern eine grundlegende Reform der Institutionen der Weltordnungspolitik, damit sie repräsentativer werden und besser auf die Herausforderungen reagieren können, vor denen die Menschheit steht“, sagte er.

Etwa 40 Staaten haben Interesse an Brics-Mitgliedschaft bekundet

Zahlreiche weitere Mitglieder sollen aufgenommen werden. Nach Angaben der südafrikanischen Außenministerin Naledi Pandor haben etwa 40 Staaten mehr oder weniger verbindlich Interesse an einer Brics-Mitgliedschaft bekundet, 23 davon konkret. Zu diesem Kreis zählen Algerien, Kuwait, Bangladesch, Venezuela und Thailand. Die Beitrittskriterien dafür wurden noch nicht öffentlich verkündet.

Chinas Präsident Xi Jinping, Brasiliens Luiz Inácio Lula da Silva, Indiens Premierminister Narendra Modi und Ramaphosa sind vor Ort in Johannesburg. Der russische Präsident Wladimir Putin wird per Video zugeschaltet. Wäre er angereist, hätte er befürchten müssen, wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen während der russischen Invasion in der Ukraine gemäß dem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag festgenommen zu werden.