Politik

„Störer hätte die AfD auch bezahlen können“: Palmer zu Sommerinterview von Weidel

Die Störaktion beim ARD-Sommerinterview von Alice Weidel wird weiterhin diskutiert. Tübingens Oberbürgermeister wittert darin Vorteile für die AfD.

Alice Weidel war am Sonntag beim ARD-Sommerinterview.
Alice Weidel war am Sonntag beim ARD-Sommerinterview.dts Nachrichtenagentur/imago

Die Störaktion der Omas gegen Rechts und des Zentrums für politische Schönheit beim Sommerinterview von Alice Weidel (AfD) sorgt weiterhin für Diskussionen. Der Tübingen Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos, früher Grüne) schrieb in einem Beitrag auf Facebook: „Mal ehrlich, wer hätte sich das Sommerinterview mit Alice Weidel angeschaut, wenn es nicht die Störer gegeben hätte? Wer hätte darüber Artikel verfasst?“

Das „Sommerinterview“ unter freiem Himmel im Regierungsviertel wurde am Sonntagnachmittag durch lautstarke Demonstranten gestört. Moderator Markus Preiß sagte am Ende, das Interview habe „in einer wirklich schwierigen akustischen Situation“, stattgefunden. „Wir haben uns teilweise wirklich nicht richtig verstanden.“ Die Stör-Aktion sorgte tatsächlich für einige Schlagzeilen - auch weil die AfD eine Wiederholung des Interviews forderte.

Palmer schrieb auf Facebook weiter: „Die Störer hätte die AfD auch bezahlen können, denn sie haben zwei Ziele erreicht. Erstens reden alle über die AfD. Zweitens kann die AfD ihr Opferrolle kultivieren“. Palmers Beitrag erhielt Zustimmung, aber auch Kritik. Einige Facebook-Nutzer sprachen von „Schuldumkehr“. Andere kritisierten zudem den öffentlich-rechtlichen Rundfunk: „Das Verhalten der ARD war unverschämt und unprofessionell“.

So auch der Fraktionsvorsitzende der Brandenburger AfD im Landtag, Hans-Christoph Berndt. „Haß und Hetze von denen, die Haß und Hetze beklagen. Die Botschaft, die die ARD mit diesem Sommerinterview aussendet, ist die Aufforderung zum Bürgerkrieg“, so Berndt auf der Plattform X.