Politik

Schlag für Ute Bonde: Vertrauter Wieczorek verlässt Berliner Verwaltung nach nur einem Jahr

Johannes Wieczorek verlässt nach nur knapp einem Jahr seinen Posten als Staatssekretär für Mobilität und Verkehr. Die Opposition spricht von „Chaos“.

Johannes Wieczorek, Staatssekretär für Mobilität und Verkehr, verlässt seinen Posten Ende des Monats.
Johannes Wieczorek, Staatssekretär für Mobilität und Verkehr, verlässt seinen Posten Ende des Monats.Christina Kratsch/DAVIDS

Der Staatssekretär für Mobilität und Verkehr in Berlin, Johannes Wieczorek, wird zum Ende des Mai seine Tätigkeit in der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt beenden. Dies teilte die Senatsverwaltung mit. Er folge einer Berufung durch den neuen Bundesminister für Verkehr zum Leiter der Grundsatzabteilung seines Ministeriums.

Wieczorek ist erst seit knapp einem Jahr im Amt. Die amtierende Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) holte Wieczorek selbst aus dem Bundesverkehrsministerium in die Berliner Verkehrsverwaltung. Nun wurde er offenbar wieder abgeworben.

Grünen-Politiker spricht von „Chaos“ in der Senatsverwaltung

Den Verdacht, der Wechsel sei Ausdruck eines Zerwürfnisses mit Bonde, wies Wieczorek im Gespräch mit dem Tagesspiegel zurück. „Das Verhältnis von Frau Bonde und mir ist weiterhin extrem gut. Es ist keine Flucht, definitiv nicht“, erklärte Wieczorek. Bonde sagte zu dem Wechsel Wieczoreks: „Wir danken Johannes Wieczorek, der in seiner Funktion als Staatssekretär für Mobilität und Verkehr mit größtem und beispielgebendem Engagement die vielfältigen und herausfordernden Aufgaben für unsere Stadt und alle Berlinerinnen und Berliner gesteuert, mit Rat und Tat begleitet und unterstützt hat.“

Werner Graf, Vorsitzender der Grünen-Fraktion, sagte dagegen gegenüber dem Tagesspiegel: „Das Chaos in der Berliner Verkehrsverwaltung setzt sich fort.“ Dass nun „nach zahllosen internen Abgängen auch Staatssekretär Johannes Wieczorek das Handtuch wirft, ist daher nur verständlich.“

Derweil kommt eine weitere Herausforderung auf Bonde und ihre Senatsverwaltung zu. Nachdem die Überführung an der Wuhlheide in Oberschöneweide Ende April gesperrt werden musste, sind wegen Einsturzgefahr ab sofort auch die Fahrbahn und die Straßenbahngleise unter dem Bauwerk nicht mehr nutzbar. Am Montag musste die Senatsverkehrsverwaltung den Verkehr auf der Edisonstraße und der Treskowallee in diesem Bereich unterbrechen. Jetzt bereiten die Planer den baldigen Abriss vor.