Justiz

„Bogenschütze vom Zionskirchplatz“: Staatsanwaltschaft beantragt Sicherungsverfahren

Im Dezember schießt ein Mann Pfeile auf Passanten – offenbar weil er glaubt, von der Mafia verfolgt zu werden. Er soll in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden.

Der Mann soll am Zionskirchplatz mit Pfeilen um sich geschossen haben.
Der Mann soll am Zionskirchplatz mit Pfeilen um sich geschossen haben.Dreamstime/imago

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat für einen 54-jährigen Mann, der aus seiner am Zionskirchplatz in Mitte gelegenen Wohnung Pfeile auf einen Passanten geschossen haben soll, nun ein Sicherungsverfahren beantragt. Es lägen Anhaltspunkte dafür vor, dass der Mann wegen einer schweren psychischen Erkrankung schuldunfähig sein könnte.

Daher soll so seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus erreicht werden. Dem 54-Jährigen wird Bedrohung in Tateinheit mit Nötigung vorgeworfen.

Bogenschütze fühlte sich offenbar von Mafia verfolgt

Am Vormittag des 18. Dezember vergangenen Jahres soll der 54-Jährige zunächst aus seiner Wohnung im vierten Stock laut über den Zionskirchplatz „Ihr seid von der Mafia, ich werde euch alle umbringen!“ gerufen und einem auf einer Bank sitzenden Zeugen gedroht haben, ihn durch Erschießen mit Pfeil und Bogen zu töten. Tatsächlich soll er dann auch einen ersten Pfeil in Richtung des Zeugen geschossen haben – was dieser jedoch nicht bemerkte.

Anschließend soll der 54-Jährige dem Zeugen einen erneuten Schuss für den Fall, dass dieser nicht verschwinde, angedroht haben. Der Zeuge brachte sich nun hinter einem Baum in Sicherheit. Ein weiterer, 87 Zentimeter langer Pfeil traf in einer Höhe von drei bis vier Metern gegen diesen Baum und fiel zu Boden.

Aufgrund einer krankheitsbedingten akuten Psychose soll der Beschuldigte in dem Zeugen ein vermeintliches Mitglied der Mafia gesehen haben, das ihn belagere und bedrohe. Er wurde noch am selben Tag bei dem Polizeieinsatz, bei dem auch Kräfte des Spezialeinsatzkommandos vor Ort waren, vorläufig festgenommen und ist seit dem 19. Dezember vorläufig im Krankenhaus des Maßregelvollzugs untergebracht.