Der Deutsche Brauerbund hat für die kommenden Jahre höhere Bierpreise angekündigt. „Heute kostet die Bierproduktion viel mehr als vor fünf oder zehn Jahren“, sagte Verbandshauptgeschäftsführer Holger Eichele der Bild-Zeitung. „Die Preise für Biere müssen eigentlich steigen.“
Grund dafür seien unter anderem die gestiegenen Preise für Hopfen und Personal. Zugleich kämpften immer mehr Brauereien mit Absatzrückgängen und damit sinkenden Einnahmen. „Brauereien sind darauf angewiesen, die stark gestiegenen Produktionskosten zumindest teilweise weiterzugeben“, führte Eichele aus. Zur möglichen Höhe des Preisanstiegs äußerte er sich zunächst nicht.
Suchthilfe will Alkohol nicht mehr zum Spottpreis
Angesichts einer hohen Zahl von alkoholbedingten Erkrankungs- und Sterbefällen forderte die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) derweil höhere Preise für alkoholische Getränke. Alkohol sei in keinem anderen europäischen Land so erschwinglich wie in Deutschland, kritisiert die Dachorganisation der Suchthilfe bei Vorlage des „DHS Jahrbuch Sucht 2025“.
Im internationalen Vergleich bestehe bei Alkohol – aber auch bei Tabak, Nikotinprodukten, digitalen Suchtformen und Glücksspiel – viel Nachholbedarf in puncto Regulierungen.
Preiserhöhung über Verbrauchsteuer könnte Konsum senken
„Bei Verbrauchsteuern auf alkoholische Getränke ist jahrzehntelang kaum etwas passiert“, moniert DHS-Geschäftsführerin Christina Rummel. Die Biersteuer sei zuletzt 1993 erhöht worden, auf Wein werde gar keine Verbrauchsteuer erhoben.
Aus der Forschung sei aber bekannt: Eine Preiserhöhung für alkoholische Getränke sei ein effektives Mittel, um den Konsum zu senken. Der Gesundheit von Millionen Menschen sei „Vorrang gegenüber den wirtschaftlichen Interessen der Alkoholindustrie einzuräumen“, mahnt Rummel.
Mehrere Millionen Menschen in Deutschland seien suchtkrank und Tausende sterben laut DHS jedes Jahr an den Folgen von Alkohol- und Nikotinkonsum. Dem „Jahrbuch 2025“ zufolge rauchten im vergangenen Jahr mehr als 30 Prozent der Bevölkerung.


