Wohnungssuche

Mietwohnungen in Berlin: Das sind die teuersten und günstigsten Kieze

Innerhalb der letzten Jahre haben sich die Angebotsmieten in Berlin nahezu verdoppelt. Welche Straßen und Bezirke inzwischen am teuersten sind – und wo es noch günstige Wohnungen gibt.

Berlin bei Sonnenuntergang. Mietwohnungen sind in der Stadt zuletzt immer teurer geworden.
Berlin bei Sonnenuntergang. Mietwohnungen sind in der Stadt zuletzt immer teurer geworden.Frank Peters/Panthermedia/imago

Die Wohnungssuche in Berlin ist für viele in den letzten Jahren zum Albtraum geworden. Angesichts des knappen Angebotes und der stetig wachsenden Konkurrenz müssen Mieterinnen und Mieter auf der Suche nach einer passenden Wohnung ordentlich Zeit und Energie investieren, Rückschläge ertragen und – Kompromisse machen.

Wer trotzdem nicht auf eine Top-Lage verzichten möchte, muss bei der Miete tiefer in die Tasche greifen. Welche Straßen und Bezirke dabei laut dem aktuellen Wohnungsmarktbericht der Investitionsbank Berlin (IBB) am teuersten sind, zeigen wir in einer Übersicht.

In diesen Berliner Bezirken ist die Nettokaltmiete pro Quadratmeter am höchsten
  • 1. Friedrichshain-Kreuzberg, 18,33 Euro
  • 2. Mitte, 18,26 Euro
  • 3. Charlottenburg-Wilmersdorf, 17,20 Euro
  • 4. Pankow, 14,93 Euro
  • 5. Treptow-Köpenick, 13,56 Euro
  • 6. Steglitz-Zehlendorf, 13,33 Euro
  • 7. Neukölln, 13,00 Euro
  • 8. Tempelhof-Schöneberg, 12,94 Euro
  • 9. Lichtenberg, 12,00 Euro
  • 10. Marzahn-Hellersdorf, 10,61 Euro
  • 11. Reinickendorf, 10,61 Euro
  • 12. Spandau, 10,13 Euro

Am höchsten waren die Mieten demnach zuletzt im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mit 18,33 Euro pro Quadratmeter. Doch der teuerste Kiez liegt in einem anderen Bezirk. Das sind Top 5 der teuersten Ecken Berlins:

Dahlem in Steglitz-Zehlendorf

Mit der höchsten Nettokaltmiete werden Berlinerinnen und Berliner in Dahlem im Bezirk Steglitz-Zehlendorf konfrontiert. Dort lagen die Angebotsmieten im Jahr 2023 im Mittel bei 26,85 Euro pro Quadratmeter. Zwar verleiht die dort ansässige Freie Universität dem Viertel ein studentisches Flair, aber vor allem prägen Stadtvillen und kleine Parkanlagen das Ortsbild.

Ein Neubau in Berlin-Dahlem
Ein Neubau in Berlin-DahlemSchoening/imago

Wriezener Bahnhof in Friedrichshain-Kreuzberg

Am zweithöchsten war im vergangenen Jahr laut der IBB die Angebotsmiete rund um die Straße Am Wriezener Bahnhof in Friedrichshain-Kreuzberg. Dort zahlten neue Mieterinnen und Mieter im Median 26,80 Euro pro Quadratmeter. Die Gegend befindet sich unweit vom Ostbahnhof, nahe dem legendären Club Berghain und erstreckt sich im Osten bis hin zum S- und U-Bahnhof Warschauer Straße. Eigentlich gibt es dort vor allem Gewerbe, die wenigen Mietwohnungen sind jedoch besonders teuer.

Breitscheidplatz in Charlottenburg-Wilmersdorf

Auch wer eine neue Wohnung rund um den Breitscheidplatz beziehen will, muss mit hohen Mietkosten rechnen. Mit 25,61 Euro pro Quadratmeter galt die Gegend im gesamten Stadtgebiet als drittteuerster Kiez bei den Angebotsmieten. Der Breitscheidplatz ist der zentrale Platz in der City West und deutschlandweit bekannt.

Der Breitscheidplatz in der Berliner City West
Der Breitscheidplatz in der Berliner City WestFrank Sorge/imago

Wilhelmstraße in Mitte

Ebenfalls in den teuersten Wohngegenden Berlins liegt die Wilhelmstraße in Mitte. Sie erstreckt sich vom Regierungsviertel Richtung Süden bis nach Kreuzberg. Satte 25,48 Euro kostete der Quadratmeter einer angebotenen Mietwohnung dort zuletzt im Mittel.

Friedenstraße in Friedrichshain-Kreuzberg

Auf Platz 5 der teuersten Straßenzüge Berlins liegt die Gegend rund um die Friedenstraße, die südlich von der Karl-Marx-Allee und im Norden vom Volkspark Friedrichshain eingegrenzt wird. Dort lag die durchschnittliche Angebotsmiete im vergangenen Jahr bei stolzen 25,01 Euro pro Quadratmeter. Die Wohnungen hier stammen zum großen Teil aus der Gründerzeit, aber in den vergangenen Jahren sind viele Neubauten hinzugekommen.

Insgesamt lag die Nettokaltmiete in 47 von den 514 betrachteten Straßenzügen, zu denen Zahlen vorlagen, bei mehr als 20 Euro pro Quadratmeter. Dazu zählten unter anderem noch bekannte Szene-Kieze und zentrale Lagen, wie die Oranienburger Straße, Invalidenstraße, Arkonaplatz, Alt-Rixdorf, die Körnerstraße, die Leipziger Straße und die der Gräfekiez Süd (wobei es dort innerhalb des gesamten Jahres 2023 nur so wenige Wohnungsinserate gab, dass die Zahl nicht repräsentativ ist).

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Wo findet man in Berlin noch günstige Mietwohnungen?

Zum Glück sind die Mietpreise noch nicht in allen Bezirken in Berlin in die Höhe geschossen. Wer auf der Suche nach günstigen Mietwohnungen ist, muss allerdings mit Bezirken außerhalb des Rings vorliebnehmen. Die niedrigsten mittleren Angebotsmieten lagen laut dem IBB-Wohnungsbericht in Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf – beide mit 10,61 Euro pro Quadratmeter – sowie in Spandau, das im Jahr 2023 mit 10,13 Euro pro Quadratmeter die günstigsten Angebote aufwies.

In den Straßenzügen in Marzahn-West, rund um die Griesingerstraße, die Rollbergsiedlung, Treuenbrietzener Straße sowie in der Gegend um die Marzahner Promenade lagen die Angebotsmieten sogar bei weniger als 6 Euro pro Quadratmeter.

Durchschnittliche Angebotsmiete in Berlin fast verdoppelt

Die Zahlen der IBB zeigen auch, wie rasant die durchschnittliche Kaltmiete in Berlin gestiegen ist. Die Berliner Angebotsmiete lag laut dem aktuellen Bericht der IBB im Jahr 2023 im Median bei 13,99 Euro pro Quadratmeter, was einer Steigerung von 2,45 Euro pro Quadratmeter, beziehungsweise 21,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach (im Jahr 2022 lag sie noch bei 11,54 Euro pro Quadratmeter). Parallel dazu ging laut IBB auch die Anzahl der Inserate stark zurück.

Blickt man noch einige weitere Jahre zurück, wird die angespannte Lage des Berliner Wohnungsmarktes umso deutlicher. Im Jahr 2012 lag der Median der Angebotsmieten noch bei 7,20 Euro pro Quadratmeter: Das heißt, die durchschnittliche Kaltmiete hat sich seither fast verdoppelt.