Das Bundesverteidigungsministerium will die Entsendung der in Polen stationierten deutschen Truppen mit Patriot-Systemen verlängern. Berlin habe Warschau angeboten, die „ursprünglich für maximal ein halbes Jahr geplante Stationierung von drei deutschen Patriot-Einsatzstaffeln über den Sommer hinaus“ weiterzuführen, voraussichtlich bis zum Jahresende, erklärte das Ministerium am Dienstag.
Seit Januar sind deutsche Truppen mit Patriot-Systemen in Zamosc im Einsatz. Die Stationierung soll zum Schutz des polnischen Luftraums beitragen und die Nato-Luftverteidigung an der Ostflanke stärken.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erklärte nach Angaben des Ministeriums, mit dem Angebot trage Deutschland „dem Sicherheitsbedürfnis unserer polnischen Freunde Rechnung“. „Wir sind als verlässlicher Partner weiter an Ihrer Seite“, erklärte Pistorius. Bei seinem kürzlichen Besuch in Zamosc habe er „die enge Kooperation vor Ort zwischen den Streitkräften erlebt“ und gesehen, wie das deutsch-polnische Verhältnis „an diesem gemeinsamen Vorhaben gewachsen“ sei.
Streit zwischen Berlin und Warschau über Patriot-System
Pistorius war Anfang Juli nach Polen gereist. Zuvor hatte sein polnischer Kollege Mariusz Blaszczak den Wunsch bekräftigt, dass die deutschen Patriot-Systeme bis mindestens Ende des Jahres in Polen bleiben.
Eine Verlängerung über das Jahr 2023 hinaus ist dem Ministerium zufolge nicht vorgesehen. „Um unserer Bündnisverpflichtung auch in Zukunft verlässlich und durchhaltefähig gerecht werden zu können, ist die Verlängerung der Mission bis zum Jahresende begrenzt“, hieß es.
Das bodengestützte Patriot-System ist mobil einsetzbar, die Abschussrampen können auf Lastwagen montiert werden. Eine Patriot-Batterie kann bis zu 50 Ziele im Blick behalten und fünf Flugobjekte gleichzeitig bekämpfen.





